Leben ohne Abfall?
Wie schwierig das Leben ohne Abfall ist, hat unsere Mitarbeiterin Kerstin Höfler in einem Selbstversuch getestet
Nach Schätzungen produziert die Weltbevölkerung jeden Tag über 3,5 Millionen Tonnen Müll. Eine enorme Menge, die unsere Umwelt belastet. Wie kann man also selbst Initiative ergreifen und unnötigen Abfall vermeiden? Ich habe den Selbstversuch gemacht.
Nachhaltigkeit ist ein Thema, das alle betrifft. Österreich hat bereits ein durchdachtes Mülltrennsystem und legt auf Wiederverwertung großen Wert. Doch oft sind Lebensmittel oder Kosmetikprodukte doppelt verpackt, wir kaufen den Müll sozusagen mit. Einige Supermarktketten haben erkannt, dass dies nicht wirklich umweltfreundlich ist und bieten zukünftig zumindest für den Heimtransport keine Plastiksackerl mehr an. Stattdessen wird auf Permanent- und Papier-Taschen umgestellt. Ein guter Schritt angesichts der Tatsache, dass jedes Jahr rund neun Millionen Tonnen Kunststoffabfälle in die Ozeane gelangen. Doch alleine dem Plastik die Schuld in die Schuhe zu schieben, wäre zu voreilig. Ökologisch gesehen schneiden Mehrwegflaschen am besten ab. Im Mittelfeld liegen PET-Einweg und Kartone. Die Schlusslichter bilden Einweggläser gemeinsam mit Weißblech- und Aluminiumdosen, denn trotz Recycling verbrauchen sie unverhältnismäßig viel Energie und Rohstoffe.
Nachhaltigkeit zieht sich durch alle Lebensbereiche
Der einfachste Weg, um Müll schon beim Einkaufen zu vermeiden, ist genügend Stoffbeutel etc. mitzunehmen. Darin finden unverpacktes Obst und Gemüse Platz. Das ist für mich zunächst keine große Umstellung. Eine durchaus neue Erfahrung ist es allerdings, das Gebäck aus der Backbox nicht in die vorgesehenen Sackerl zu geben, sondern direkt in sein eigenes. Bei Milchprodukten erweist es sich als schwierig, ganz ohne Verpackung auszukommen, da wird man eher in einem Bio- oder Bauernladen fündig. Allerdings hört ein abfallfreies Leben hier längst nicht auf: Im Café fühlt es sich für mich als Kaffee-Schwarz-Trinkerin befreiend an, sein Getränk ohne die zusätzlichen Zuckerpackerl zu bestellen. Außerdem erspare ich mir jetzt die Papierflut an Werbung mit einem entsprechenden Aufkleber. Diese Änderungen mögen nicht nach viel klingen, aber in Summe sind es die kleinen Dinge, die Großes bewirken.
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