16 Prozent weniger Alpinunfälle im Tiroler Winter

Anseilen ist gerade nach schneearmen Wintern im Gletschergebiet besonders wichtig | Foto: Bergrettung Tirol
2Bilder
  • Anseilen ist gerade nach schneearmen Wintern im Gletschergebiet besonders wichtig
  • Foto: Bergrettung Tirol
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

TIRIOL: Vom 1.November 2016 bis 26. März 2017 starben in Tirol neun Menschen im organisierten Skiraum, insgesamt wurden 1.815 Unfälle verzeichnet, ein Rückgang um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zusätzlich fanden 12 Menschen bei Lawinenabgängen den Tod im Gebirge. Insgesamt kamen bei Unfällen im Gebirge in Summe in Tirol 35 Menschen um, das sind um 24 Prozent weniger als noch 2015-16. "Es scheint, dass die stetige Aufklärung und Prävention des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit, der Alpinpolizei und der Bergrettung Früchte tragen. Die Unfallzahlen spiegeln den zu Beginn zögerlich verlaufenden Winter 2016/17 wieder. Anfangs Saison lag so wenig Schnee, dass abseits der Pisten kaum Schneesport möglich war, dafür kam es vermehrt zu Wanderunfällen", erklärte Karl Gabl, der Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit.

Ungewöhliches Ereignis

12 Wintersportler starben in Tirol durch Lawinen, davon 7 Personen auf Skitour und 5 Personen im Variantenbereich. Beim Lawinenunfall am 16.März .2017 im Schmirntal (Jochgrubenkopf) starben 4 Wintersportler. "Ein Lawinenunglück mit derart beachtlichen Verschüttungstiefen von bis zu 12 Metern ist außergewöhnlich", sagte Generalmajor Norbert Zobl, Stellvertretender Landespolizeidirektor und Leiter der Tiroler Alpinpolizei.
Der November und Dezember 2016 waren von einem sehr ungewöhnlichen Unfallgeschehen mit 60 Prozent weniger Verunfallten im Variantengelände, aber gleichzeitig auch mehr Verunfallten beim Wandern geprägt. In diesen zwei Monaten verunfallten 123 Wanderer, 45 Prozent mehr als im langjährigen Mittel (85). "Die Witterungs- und die Schneeverhältnisse haben ganz offensichtlich das Freizeitverhalten der Bergsportler stark beeinflusst", weiß Peter Veider, Ausbildungsleiter und Geschäftsführer der Bergrettung Tirol.

Warnung vor Spalten

Nach dem schneearmen Winter weisen das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit, die Alpinpolizei und die Bergrettung eindringlich auf die Gefahr von Spaltenstürzen hin. "Die Unfallstatistik zeigt, dass diese ohne Seilsicherung meist tödlich enden. Nur ein konsequentes 'Gehen am langen Seil' kann diese Gefahr bannen", warnt Zobl eindringlich.

Anseilen ist gerade nach schneearmen Wintern im Gletschergebiet besonders wichtig | Foto: Bergrettung Tirol
In der großen Lawine in Schmirn starben Mitte März 4 Schweizer. | Foto: Bergrettung Tirol
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.