Archäologische Arbeiten am Grundstück von Handl Tyrol abgeschlossen

Karsten Wink, Karl Christian Handl, Barbara Pöll und Johannes Pöll | Foto: inpublic
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HAIMING. Das Traditionsunternehmen Handl Tyrol war auf der Suche nach einem weiteren Standort und wurde in der Gemeinde Haiming fündig. Dort wird im Sommer, wie bereits mehrfach berichtet, 2018 eine neue moderne Speckproduktion eröffnet.

Geschichtsträchtige Vergangenheit

Das gesamte damalige Projektareal – von Haiming bis hinein ins Ötztal - hat eine geschichtlich belastete Vergangenheit. Dort waren Geheimprojekte von den Nationalsozialisten geplant: ein Wasserkraftwerk sowie ein Windkanal – beides sollte durch Zwangsarbeiter errichtet werden. Nach entsprechenden Gesprächen mit dem Bundesdenkmalamt im Dezember 2016 und einem ersten groben Überblick über die Aktivitäten von 1942-1945, war für Geschäftsführer Karl Christian Handl klar, dass eine entsprechende Aufarbeitung der Geschichte des Grundstücks im Sinne aller ist: „Wir nehmen unsere Verantwortung für die Geschichte unseres erworbenen Grundstückes sehr ernst und entsprechend wahr. Der respektvolle Umgang mit der Vergangenheit sowie deren wissenschaftliche Aufarbeitung ist uns sehr wichtig.“

In enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wurden durch die Firma Ardis Archäologie die archäologischen Arbeiten durchgeführt. Das Ardis-Team rund um Geschäftsführer Mag. Karsten Wink sammelte bereits entsprechende Erfahrungen im Bereich der zeitgeschichtlichen Archäologie in Bezug auf die NS-Zeit.
Bevor man vor Ort mit den Grabungen und der Bergung der Quellen begonnen hat, wurde vorsondiert. Luftbilder, die von den alliierten Streitkräften bei Aufklärungsflügen gemacht wurden, zeigen im angesprochenen Bereich zahlreiche Baracken entlang der Bundesstraße, sowie zunächst unbekannte Objekte am nördlichen Hangfuß des Ambergs. Neben den zu erwarteten Fragmenten konnten im Laufe der Arbeiten vor Ort weitere, nicht auf Plänen bzw. Luftaufnahmen sichtbare Funde, dokumentiert und historisch bewertet werden.
Gefunden wurden Werkstattgebäude und Maschinenhallen, die Talstation der Materialseilbahn, Infrastruktur (Schächte, Kanäle), ein eingetiefter Baukörper, der als Schwimmbad interpretiert wird, ein Schlämmbecken, sowie ein Schulgebäude inkl. Kellerraum mit Tonnengewölbe.

Die freigelegten Fundamente der Schule mit dem Gewölbekeller möchte Karl Christian Handl für die Nachwelt erhalten. „Wir möchten den Keller in das Gesamt-Bauprojekt integrieren und erhalten. In welcher Form der Keller für die historische Dokumentation genutzt wird, steht noch nicht fest. Wir möchten jedoch dezidiert festhalten, dass das ehemalige Arbeitslager nicht auf dem Grundstück liegt, auf dem wir unsere neue Speckproduktion bauen“, betont Unternehmer Karl Christian Handl. Gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt, dem Land Tirol sowie den betroffenen Gemeinden und der Tiroler Wasserkraft AG soll die Geschichte des Ambergs komplett aufgearbeitet werden.

Karsten Wink, Karl Christian Handl, Barbara Pöll und Johannes Pöll | Foto: inpublic
Begutachten einen Teil der Fundstücke: Johannes Pöll (Bundesdenkmalamt), Historikerin Barbara Pöll, Karl Christian Handl und Karsten Wink (Ardis Archäology) | Foto: inpublic
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