Chris Moser - Radical art vs. "acting for peace" - eine Vernissage im Rahmen des int.Sommerkurses des United World College in Imst

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IMST(alra). Die Tschett Feuergalerie, diesmal zu Gast in den Räumlichkeiten des ubuntu-forums in Imst, lud zur Vernissage des Radikalkünstlers und Tierschutzaktivisten Chris Moser. Anlässlich des Aufenthaltes von 32 Schülern des United World College, die derzeit einen zweiwöchigen Sommerkurs in Imst absolvieren, der sich mit dem Thema "acting for peace - The art of conflict transformation" beschäftigt, war der Besuch dieser Ausstellung laut Ausstellungsorganisator Gebhard Schatz, der zugleich auch Mitinitiator des Sommerkurses in Imst ist, ein wichtiger Programmpunkt, der den Jugendlichen die Rolle der Kunst in der Politik, sowie in der Friedensbewegung demonstriert. Gebhard Schatz führte anhand internationaler Beispiele vor, wie die Miteinbeziehung von Künstlern in verschiedene Gremien und Entscheidungsfindungen als Modell für Konflikttransformation bereits erfolgreich angewendet wird. Stadtrat Hans Strobl, als Vertreter der Stadt Imst, begrüßte die Teilnehmer des internationalen Sommerkurses des United World College, der heuer erstmals in Österreich, erfreulicherweise in Imst, abgehalten wurde.
Chris Moser der sich kritisch, politisch, revolutionär der Kunst als Signal und Sprache bedient, als Medium, das seine Botschaft teils drastisch, symbolisch,
darstellt, teils verwoben mit sakralen Motiven, die für einen Loslösungsprozess von drückenden, religiösen Einflüssen stehen, präsentierte neben Skulpturen, Bildern, Installationen und Büchern, auch einen Einblick auf seinen persönlichen Werdegang im Widerstand. Er sprach über seinen durch und durch gelebten Einsatz für Tierrechte, und die daraus resultierenden Erfahrungen. Einschneidende Erfahrungen, die nicht zuletzt durch 100 Tage Untersuchungshaft einen Wendepunkt in seinem Leben darstellten, der Denken, Empfinden und auch künstlerisches Schaffen in ein Vorher und Nachher teilte.
Die Schüler des UWC, unterrichtet nach dem Leitsatz, dass Bildung eine Kraft ist, die Menschen, Nationen und Kulturen im Streben nach Frieden und einer nachhaltigen Zukunft verbindet, erwiesen sich als Vernissagegäste von höchstem Anspruch und Interesse und gingen in einer mehr als zweistündige Diskussionsrunde mit dem Künstler in einen intensiven Dialog durch ein breites Spektrum von Fragen, reflektierten Wahrnehmungen und beleuchteten gemeinsam mit Moser, praktizierbare Ansätze in Bezug auf Tierrecht, Tierschutz und vermeidbares Tierleid. Chris Moser selbst zeigte sich tief in seiner Mission, aber durchaus sehr überlegt und besonnen im Umgang mit seiner Botschaft, die er zwar kompromisslos und mit Aggressivität im künstlerischen Ausdruck vertritt und umsetzt, andererseits jedoch subtil und auch in Hinblick auf Konsequenzen, versucht nachhaltig anzulegen und zu kommunizieren.
Er sieht sich nicht als Manipulator, der Meinungen aufzwingt, sondern vielmehr als Impulsgeber, wenngleich auch radikal, der versucht seine Kunst als mögliches Zugangsmedium für stärkeres Bewusstsein in Bezug auf Optionen im Umgang mit Rechten bzw. Überwindung von Herrschaftsformen, einzusetzen.
Für Kurzentschlossene: Die Ausstellung ist noch am Samstag 16.8.2014 von 10-12 Uhr im ubuntu-forum Imst zu sehen.

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