Ortsreportage Sölden
Energiegemeinschaft bewährt sich seit drei Monaten

Heuer wird auf dem Dach des Einsatzzentrums eine weitere Photovoltaikanlage der Gemeinde errichtet. | Foto: Dorn
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Die Gemeinde Sölden nutzt die Kraft der Sonne selbst und baut auch weiter aus.

SÖLDEN. Energiegemeinschaften boomen seit kurzem im ganzen Land. Auch die Gemeinde im hinteren Ötztal zeigt hier Pioniergeist und hat bereits vor drei Monaten eine Energiegemeinschaft gegründet, die den selbst produzierten Strom der Kommune nun nutzen kann.

Eine Energiegemeinschaft muss aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen, im Fall Söldens sind das die Gemeinde selbst sowie die Freizeitarena GmbH, bei der die Gemeinde Mehrheitseigentümerin ist. Ob noch weitere Mitglieder dem Verein beitreten können, werde man später sehen, gibt sich Bauamtsleiter Franz Josef Fiegl wie auch sein Chef, Bürgermeister Ernst Schöpf, vorerst abwartend.

Der Strom der PV-Anlage am Gemeindehaus wird von der hausinternen gemeinschaftlichen Erzeugungsanlage genutzt. | Foto: Dorn
  • Der Strom der PV-Anlage am Gemeindehaus wird von der hausinternen gemeinschaftlichen Erzeugungsanlage genutzt.
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Derzeit kann auch das Gemeindehaus sowie die Genossenschaft Wasserkraft Sölden aus rechtlichen Gründen noch nicht zur Energiegemeinschaft. Denn erstere hat schon vor zwei Jahren eine gemeinschaftliche Erzeugungsanlage gegründet, zweitere betreibt ein eigenes Netz. Beide Faktoren stellen derzeit noch Hürden bei der Aufnahme dar. Ansonsten floriert aber die gemeindeeigene Sonnenkraft in Sölden, mit deren Hilfe jährlich 574 kw Peak Strom produziert werden.

Klärwerk als Stromfresser

Dem gegenüber steht ein Verbrauch von 2.700 kw Peak, wobei allein das Klärwerk 1,6 Millionen kWh an Strom benötigt, also fast ein Drittel. Durch seine hohen Nächtigungszahlen hat die Tourismusgemeinde eine Schmutzwassermenge wie eine Gemeinde mit rund 50.000 Einwohnern. Der Klärschlamm muss getrocknet werden, da er zur Verbrennung abtransportiert wird, was wiederum eine Menge Energie verbraucht. Positiv ist dabei aber, dass jährlich im Faulturm von Sölden Biogas produziert wird, der einem Vergleichswert von 200.000 Liter Heizöl im Jahr entspricht.

Die derzeit größte PV-Anlage der Gemeinde Sölden befindet sich auf den Dächern der Abwasserreinigungsanlage. | Foto: Maximilian Riml
  • Die derzeit größte PV-Anlage der Gemeinde Sölden befindet sich auf den Dächern der Abwasserreinigungsanlage.
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In puncto PV wird die Gemeinde auch weiterhin aktiv bleiben: So hat sie im vergangenen Jahr für alle Gemeindegebäude über die Klima- und Energiemodellregion Imst eine Potenzialanalyse durchführen lassen und wird heuer außerdem auf dem Dach des Einsatzzentrums eine Photovoltaikanlage errichten.

Die Gemeinde Sölden im Internet

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