FAIR TEILEN macht Halt im Oberland

Roland Graswanter | Foto: ÖGB

IMST. Die Wirtschaft erholt sich, Aktienkurse steigen, die Arbeitslosigkeit aber auch. So sind in der Region Oberland 6.994 Menschen ohne Arbeit. „Wir müssen jetzt die richtigen Lehren aus der Krise ziehen. Es geht um einen Systemwechsel mit mehr Beiträgen von Vermögenden zum Gemeinwohl“, fordert der geschäftsführende Tiroler ÖGB Vorsitzende Otto Leist mehr FAIRteilungsgerechtigkeit. Aus diesem Grund zieht der Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung im ÖGB, Georg Kovarik, quer durch Österreich um BetriebsrätInnen und PersonalvertreterInnen über die Risiken einer falsch verteilten Budgetsanierung zu informieren. „Die Anhebung der vermögensbezogenen Steuern in Österreich zumindest auf Europäisches Niveau würde 4 Milliarden Euro ins Budget bringen. Das wäre nicht nur kurzfristig ein Beitrag zur Budgetsanierung, sondern langfristig auch der dringend fällige Beitrag von Vermögenden zur Sicherung der Sozialsysteme“, so Kovarik.
In Österreich gibt es die höchste Besteuerung der Lohnsumme in Europa, eine Korrektur dieser Schieflage ist dringend notwendig. Daher fordert Kovarik eine Wertschöpfungsabgabe: „Neben der Lohnsumme soll auch die Wertschöpfung des Betriebes, wie zum Beispiel die Gewinne, Fremdkapitalzinsen, Abschreibungen sowie Mieten als Bemessungsgrundlage dienen. Durch die Verbreiterung der Bemessungsgrundlage ist die Belastung der Lohnsumme dann geringer.“
Um die regionale Arbeitslosigkeit in Imst (2.348 Arbeitslose), Landeck (3.214 Arbeitslose) und Reutte (1.432 Arbeitslose) in Griff zu bekommen bietet es sich an, Arbeit FAIR zu teilen. „Beschäftigte, ob Vollzeit, Teilzeit, oder Geringfügig und Arbeitslose sind keine GegnerInnen, sie alle sitzen im selben Boot. Sieht man sich die jährlich geleisteten Überstunden an, kommt man zu dem Schluss: Es ist genug Arbeit für alle da“, so der ÖGB Regionalvorsitzende Oberland Herbert Frank.
„Es wird in der Region Oberland in den nächsten Jahren viele Bereiche geben, in denen wir neue Jobs dringend brauchen, in Gesundheit, Pflege und Betreuung. Dafür muss man jetzt Geld in die Hand nehmen, für die Ausbildung sorgen, die Einrichtungen bauen und diese Jobs auch angemessen bezahlen“, fordert Frank.
„Die Menschen haben mit Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Einkommensverlusten schon genug Beiträge zur Bewältigung der Krisenkosten geleistet, nun sind andere dran. Der ÖGB und seine Gewerkschaften werden nicht müde ihre Botschaften quer durchs Land an die Menschen zu bringen. Ganz im Interesse der ArbeitnehmerInnen und deren Zukunft“, appelliert Otto Leist abschließend.
Alle weiteren Infos zum Thema FAIR TEILEN gibt’s auf der Website www.fairteilen.at oder beim ÖGB.

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