"Frauen und Kinder im Sudan" - Fotografien von Edith Kaslatter im ubuntu-forum Imst

Dr. Edith Kaslatter
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IMST(alra). Die Psychologin Dr. Edith Kaslatter zeigt in ihrer aktuellen Ausstellung im ubuntu-forum in Imst Fotografien zum Thema "Frauen und Kinder im Sudan". Zu sehen sind Impressionen und Begegnungen mit Mensch und Land, die Edith Kaslatter auf ihren Reisen festgehalten hat. Hinter diesen regelmäßigen Besuchen des Sudan steckt jedoch ein sehr ernsthafter Beweggrund - 2007 ist die Innsbrucker Psychologin zum ersten Mal aufgebrochen, um ganz besondere Aufklärungs- und Präventionsarbeit gegen weibliche Genitalverstümmelung zu leisten, die als schwere Form der Menschenrechtsverletzung gilt.

Ehrenamtlich besucht Kaslatter zweimal jährlich Familien, Kindergärten, Schulen und Institutionen im Sudan um ein neues Bewusstsein gegen die noch immer als Tradition geltende weibliche Genitalverstümmelung zu
bewirken und die vorherrschende Tabuisierung zu durchbrechen. Dieser Gewaltakt gegenüber dem weiblichen Körper betrifft weltweit geschätzte 200 Millionen Frauen, wobei die Dunkelziffer weitaus höher sein dürfte. Allein in Afrika rechtfertigen an die 28 Länder dieses Vorgehen mit Tradition und kultureller Identität. Die körperliche Verstümmelung, die vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter durchgeführt wird, geht einher mit einer tiefen seelischen Verstümmelung mit oftmals anhaltenden, traumatischen Folgen.

Edith Kaslatter arbeitet und hilft auf vielen Ebenen, unter anderem hat sie den Verein "EMotion - Verein für gesellschaftliche Entwicklung" gegründet, der mit sozialen Kleinprojekten große Wirkung zeigt.
Soziale, psychologische und finanzielle Hilfe Vorort kann durch hiesige Spenden rasch ermöglicht werden. Eltern, die sich verpflichtend gegen das grausame Ritual an ihren Töchtern aussprechen, erhalten Hilfe in Form von Patenschaften und Kleinkrediten. Somit entsteht die Option auf einen Schulbesuch, Bildung,
Aussicht auf Beruf und selbstständige Versorgungsmöglichkeit - somit ein gangbarer Weg aus der Armutsspirale, eine Alternative zur Frühehe, ein Ausweg aus dem Zwang zur Genitalverstümmelung.

Dr. Kaslatter gab für die sehr interessierten Vernissagebesucher in einem kleinen Vortrag Einblick auf die Geschichten hinter den Fotografien. Geschichten von alleinstehenden Müttern, Großfamilien, einer jungen Studentin, spielenden Kindern - Menschen, die dankbar und vertrauensvoll in die Kamera von Edith Kaslatter lächelten - in einem Land in dem Unterdrückung, Gewalt und Ausbeutung zum harten Alltag gehören und die Wohltätigkeitsarbeit und Aufklärung nur in kleinen, behutsamen Schritten, aber durchaus mit großer Wirkung für die einzelnen Frauen erfolgen kann. Die engagierte Innsbruckerin wird im Februar erneut in den Sudan aufbrechen, um ihren ehrenamtlichen und unermüdlichen Einsatz für die Rechte von Mädchen und Frauen fortzusetzen.

Zur Eröffnung der Ausstellung in Imst sprach auch Dr. Christian Honold, GF Hermann Gmeiner-Akademie. Er erläuterte, dass SOS-Kinderdorf
seit den 70er Jahren im Sudan tätig ist und neben den langfristigen Programmen zur Unterstützung von Familien und Kindern auch Nothilfeprogramme bietet, um Opfern von Kriegen und Naturkatastrophen zu helfen.

George M. Naser begleitete die Vernissage musikalisch mit seiner Oud, einer Kurzhalslaute und zu späterer Stunde schloss sich Harry Triendl spontan der stimmigen Untermalung rhythmisch an.

Die Ausstellung ist bis 25. Februar 2017 zu sehen.
Öffnungszeiten Freitag 17-19 Uhr, Samstag 10-12 Uhr
Führungen nach Vereinbarung: 0699 14041263

Der Erlös aus dem Verkauf der gezeigten Fotografien in der laufenden Ausstellung kommt der Vereinsarbeit von EMotion zugute.

Kontakt EMotion - Verein für gesellschaftliche Entwicklung
St.Georgsweg 18, 6020-Innsbruck +43 676 4164464
www.verein-emotion.at
Bankverbindung: Hypo Tirol Bank AG - BLZ 57000
Spendenkonto Nr. 30453630370
Lautend auf: Dr.in Edith Kaslatter - EMotion - Afrika
IBAN:AT0557000304536303070 - BIC: HYPTAT22

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