„Landesregierung zeigte Frauen kalte Schulter"
Frauenhaus im Oberland abgelehnt

Abwerzger kämpft für Frauen. | Foto: Archiv

„Ein Affront“, so kommentiert FPÖ-Landesparteiobmann LAbg. Mag. Markus Abwerzger den Umgang der schwarzgrünen Landesregierung mit dem Dringlichkeitsantrag der FPÖ und SPÖ bezüglich eines Frauenhauses im Tiroler Oberland gestern im Tiroler Landtag. „Uns blieb nur übrig den Antrag in dieser Form zurückzuziehen, da die Regierung einen Abänderungsantrag eingebracht hat, der unsere Forderung nach Eröffnung Opferschutzeinrichtung für betroffene Frauen im Tiroler Oberland konterkariert hätte“, führt Mag. Abwerzger aus, der wiederholt darauf verweist, dass derzeit insgesamt 47 Plätze für notleidende Frauen in Tirol zur Verfügung stehen, wenn „nun das neue Frauenhaus in Innsbruck endlich seine Pforten öffnet. Aber auch dann fehlen nach internationalen Standards immer noch knapp dreißig Plätze im Bundesland Tirol.“ Der FPÖ-Chef konkretisiert: „Alle Parteien im Tiroler Landtag, außer die ÖVP und die Grünen, sind für ein Frauenhaus im Tiroler Oberland, denn der Betreuungsmangel ist seit Jahren untragbar.“ Er beharrt auf dieser Forderung: „Wir werden uns nicht geschlagen geben, gerade in diesen Zeiten, wie die jüngsten massiven Gewalttaten gegen Frauen in Österreich beweisen, braucht es Frauenhausplätze, vor allem im Tiroler Oberland.“
„ÖVP und Grüne sind hier säumig. Die Regierungsparteien müssen Gewaltschutz endlich ernst nehmen“, fordert Abgeordnete Elisabeth Fleischanderl, Frauensprecherin der SPÖ im Tiroler Landtag. Wie ernst es Schwarz-Grün mit diesem Thema ist – oder eben nicht – habe sich in der jüngsten Landtagssitzung einmal mehr gezeigt: „SPÖ und FPÖ haben in einem gemeinsamen Antrag die Eröffnung eines Frauenhauses im Tiroler Oberland gefordert – noch im Jahr 2019. In Tirol fehlen Plätze und speziell im Oberland fehlt es an Zufluchtsorten vor Gewalt. Die Regierungsparteien haben versucht die Initiative mit einem Abänderungsantrag völlig zu verwässern. Weder sollte ein Frauenhaus im Oberland explizit erwähnt werden, noch ein Zeithorizont für Fertigstellung neuer Plätze genannt werden.“ SPÖ und FPÖ mussten ihren Antrag ob der drohenden Abänderung schließlich zurückziehen.
Die steigende Zahl an Frauenmorden und die schockierende Gewalt gegen Frauen haben zuletzt österreichweit für Entsetzen gesorgt und zu einer intensiven Diskussion über mehr Gewaltschutz geführt. Wenn das Frauenhaus in Innsbruck demnächst seine Pforten öffnet, verfügt man in Tirol über 47 Plätze für von Gewalt betroffene Frauen. Der Europarat empfiehlt einen Frauenhaus-Platz pro 10.000 EinwohnerInnen. Demnach würden in Tirol noch immer zwischen 25 und 30 Plätze fehlen, rund 75 sollten es insgesamt sein. Deshalb wird seit Jahren ein Frauenhaus im Tiroler Oberland gefordert – um auch dezentral Schutz bieten zu können. „Die SPÖ und ihre Frauenorganisation weisen seit Jahren auf das Problem hin“, ergänzt Fleischanderl.

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