BezirksBlätter vor Ort Arzl im Pitztal
Geburtenrückgang und schwindendes Interesse an Bauplätzen

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In Arzl sind in den letzten zwei Jahren deutlich weniger Kinder geboren worden als in den Jahren davor. Auch das Interesse an Bauplätzen scheint schwindend.

ARZL IM PITZTAL. Die Kinderzahlen gehen in ganz Tirol zurück, so auch in der 3.200 Einwohner starken Gemeinde Arzl im Pitztal. Waren es im Jahr 2019 noch 49 Geburten, über die sich die Pitztaler Gemeinde freuen durfte, so waren es im vergangenen Jahr 2023 nur 25, im Jahr davor sogar nur 22 Kindern, die das Licht der Welt erblickten.

"Das wird damit zu tun haben, dass es für junge Familien härter wird. Das Hausbauen wird teurer, es wird alles ein bisschen teurer und ich denke mir, das ist ein Trend, der in die falsche Richtung geht, weil Kinder brauchen wir notwendig", hofft Bürgermeister Josef Knabl auf eine baldige Trendumkehr.

Bei den wunderbar gelegenen Bauplätzen in Osterstein sind noch zwei Grundstücke zu haben. | Foto: Dorn
  • Bei den wunderbar gelegenen Bauplätzen in Osterstein sind noch zwei Grundstücke zu haben.
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Denn nicht nur beim Kinderkriegen setzen die Arzler einen Gang zurück, auch beim Grundstückserwerb geben sie sich zurückhaltend: So sind im neuen Baugebiet in Osterstein von den sechs Bauplätzen noch zwei frei, von jenen acht im Weiler Wald sogar noch vier, die auf einen Käufer warten. Und das obwohl es zunächst deutlich mehr Interessenten auf einen Baugrund gegeben hatte.

Ähnlich auch bei dem Projekt des Wohnbauträgers WE in der Pitzenebene, wo von den ursprünglich 45 Interessierten nur 13 übrigblieben. Zwei Drittel der zwölf Wohnungen, die 13,35 Euro/m2 an Miete kosten werden, gehen dabei an Arzler. Am 6. Mai wird die Schlüsselübergabe stattfinden.

In fast allen Weilern von Arzl wurden inzwischen die Grabungsarbeiten für den Breitbandausbau abgeschlossen. | Foto: Dorn
  • In fast allen Weilern von Arzl wurden inzwischen die Grabungsarbeiten für den Breitbandausbau abgeschlossen.
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Infrastrukturell wird die Gemeinde Arzl weiter ausgebaut: So konnten für das Glasfasernetz die Grabungsarbeiten in den Weilern Wald, Ried und Leins abgeschlossen werden, Blons wird heuer fertig. Allein an Förderungen hat der Ausbau des Breitbandinternets 1,5 Millionen Euro verschlungen, so der Dorfchef. Und das obwohl man Synergien mit Tigas und Tiwag mit Leitungsbau nutzen konnte.

Als "Familienfreundliche Gemeinde" hat Arzl inzwischen Ideen aus der Bevölkerung gesammelt und im zwölfköpfigen Team unter der Leitung von Klaus Loukota gesichtet. Auch wenn einige Projekte dabei waren, die unrealistisch und nicht zu verwirklichen waren, werde man doch viele Themen aufgreifen und umsetzen, so Knabl. Man müsse auch den bisher sehr niedrigen Verschuldungsgrad von 20 Prozent nicht zwanghaft beibehalten, zeigt sich der Dorfchef überzeugt. Denn wie alle Gemeinden habe auch Arzl finanziell zu kämpfen: "Die Ertragsanteile sind weniger geworden, die Löhne höher und die Zinssituation ist auch nicht gerade rosig", fasst der Dorfchef zusammen. Über die Projekte für die Familienfreundliche Gemeinde werde man aber trotzdem in der übernächsten Sitzung des Gemeinderats beraten und sicherlich einige Ideen auf Schiene bringen.

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