Umstrittener Plan für große Geflügelfarm sorgt für große Emotionen
Geflügelfarm spaltet das Dorf Obsteig

Dorfchef Hermann Föger ist mit der Situation nicht glücklich. | Foto: Archiv
  • Dorfchef Hermann Föger ist mit der Situation nicht glücklich.
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Die jüngste Gemeinderatssitzung in Obsteig musste in die Tennishalle des Hotels Tyrol verlegt werden. Das umstrittene Projekt des Geflügelbauern Alexander Schaber im Weiler Wald stand zur Abstimmung.

OBSTEIG. Das Plenum votierte in einer geheimen Abstimmung mit 8:5 Stimmen dafür. Allerdings wird Land als Aufsichtsbehörde mitentscheiden. Bürgermeister Hermann Föger hofft auf eine Wende: „Es gibt Alternativen“, sagt Föger, „ich nehme die Sorgen um die Gesundheit und den sozialen Frieden im Dorf sehr ernst.“
Seit 2014 schwelt der Konflikt zwischen dem Hennenzüchter und den Anrainern in Wald.  Nun liegt ein Plan für einen 33 mal 16 Meter großen Geflügelstall vor, mitten im Landschaftsschutzgebiet. Dort sollen Masthühner, Perlhühner, Puten und Enten gezüchtet werden. Der Gemeinderat musste elf Stellungnahmen behandeln. Diese wurden durch mehrere Gutachten entkräftet.

Arztbrief fand kein Gehör

Keine Berücksichtigung fand auch ein Schreiben des Sprengelarztes Stefan Oberleit. Dieses führte sehr wohl „medizinische Bedenken“ aufgrund von Kot, der durch die Luft getragen würde, an. Das Schreiben wurde aber weder als Gutachten noch als Stellungnahme gewertet.
Dorfchef Hermann Föger gab eine persönliche Erklärung ab. Darin hielt er fest, dass die geplante Größe „nicht ortsüblich“ sei, das naturschutzrechtliche Gutachten negativ war, keine umweltmedizinische Beurteilung vorliege und schließlich auch der soziale Friede als wichtiges Argument berücksichtigt werden müsse. Zudem bat er den Widmungswerber, eine „Neuausrichtung mit der Tauschfläche“ zu überlegen, um sein Ziel zu erreichen. Bürgermeister Föger hofft nun, dass die Aufsichtsbehörde die Themen Gesundheit und sozialen Frieden in ihre Entscheidung berücksichtigen wird.

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