Gemeinden mobil: Allianz für den Klimaschutz - Telfs bei Pilotprojekt dabei!

(im Vordergrund v.l.) Verkehrsreferent LHStv Anton Steixner mit dem Südtiroler Mobilitätslandesrat Thomas Widmann und Umweltreferent LHStv Hannes Gschwentner sowie den BürgermeisterInnen von Gemeinden mobil. | Foto: Land Tirol/Lechner
  • (im Vordergrund v.l.) Verkehrsreferent LHStv Anton Steixner mit dem Südtiroler Mobilitätslandesrat Thomas Widmann und Umweltreferent LHStv Hannes Gschwentner sowie den BürgermeisterInnen von Gemeinden mobil.
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TIROL/TELFS. Ob in Tirol oder Südtirol, das stetig wachsende Verkehrsaufkommen ist in manchen Ortszentren zur Plage geworden und treibt die Gemeinden zum Handeln: 63 Gemeinden nehmen inzwischen am Interreg IV A-Projekt „Gemeinden mobil“ zur Förderung klimafreundlicher Mobilität teil. Anlässlich einer Impulsveranstaltung im Innsbrucker Congress wurden jetzt neue Initiativen aus Nord und Süd vorgestellt.

Die Vertreter der Tiroler und Südtiroler Landesregierung LHStv Anton Steixner, LHStv Hannes Gschwentner und LR Thomas Widmann waren sich einig: „Gemeinden mobil ist ein vorbildliches Beispiel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei diesem zentralen Umweltthema der Europaregion.“ Für die Regierungsmitglieder ist Gemeinden mobil eine „wichtige Ergänzung für Infrastrukturprojekte“: „Klimafreundliches Verkehrsverhalten gemeinsam und in Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern zu erarbeiten, ist eine zentrale Herausforderung für die Politik. Die Gemeinden sind dafür mit ihrem Engagement und ihrem direkten Draht zu den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort wichtige Partner“, so die Regierungsmitglieder unisono. Der Erfolgskurs des Interreg-Projekts soll jetzt mit weiteren Schwerpunkten wie dem Seniorenpaket sowie mit Tourismusinitiativen weiter ausgebaut werden.

Mobilitätsauskunft auf 63 Gemeindeämtern
2008 als gemeinsames Projekt von Land Südtirol, Klimabündnis Tirol und Land Tirol gestartet, lag vorerst das Augenmerk auf der Einrichtung einer Mobilitätsauskunft in den teilnehmenden Gemeinden. Eigens geschulte Gemeindebedienstete geben dort Fahrplanauskünfte und stellen auf Wunsch adressgenaue Fahrpläne zusammen. Viele Gemeinden verfügen über einen eigenen lokalen Taschenfahrplan im Scheckkartenformat und haben auf der Homepage eine eigene Fahrplanauskunft eingerichtet. Zum Basisangebot gehört auch eine Informationsmappe zum öffentlichen Verkehrsangebot für neu zugezogene BürgerInnen.

Seniorenpaket: Automaten-, Internetschulungen, Senioren on Tour…
Das bestehende Angebot soll jetzt zielgruppengerecht in Richtung SeniorInnen erweitert werden. Nicht von ungefähr, gehen doch Bevölkerungsprognosen der Statistik Austria davon aus, dass die Zahl der über 60-Jährigen bis 2030 um 50 Prozent zunehmen wird. Das sind in etwa 230.000 Tiroler, viele davon setzen Mobilität mit Auto gleich und stehen dem öffentlichen Verkehrsangebot eher distanziert gegenüber. LHStv Anton Steixner: „Wir müssen ein Umdenken herbeiführen. Dabei geht es nicht nur darum, den Individualverkehr zu reduzieren. Ein wichtiges Anliegen ist uns auch, Mobilität bis ins hohe Alter zu erhalten. Öffentliche Verkehrsmittel sind die Mobilitätsgarantie für Seniorinnen und Senioren! Wir müssen die verschiedenen öffentlichen Verkehrsangebote in den Köpfen der Menschen verankern.“

ÖV-Know-how – Umsteigen leicht gemacht
Auch Klimabündnis-Obmann LHStv Hannes Gschwentner sieht hier ein großes Potenzial: „An die 300 Seniorinnen und Senioren haben das Angebot „ÖV-Know-how – Umsteigen leicht gemacht“, das von Klimabündnis in Form einer Infotour auf den Innsbrucker Bahnhof durchgeführt wird, bereits in Anspruch genommen. Das Interesse für klimafreundliche Mobilität ist demnach groß. Jetzt sollen diese Erfahrungen in das Seniorenpaket einfließen.“ Geschehen soll das vor allem durch Training, sagt Anna Schwerzler, Geschäftsführerin von Klimabündnis Tirol. Schwerzler: „Unter anderem ist geplant, in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Internetkurse zu Fahrplanabfragen und Ticketbuchungen sowie Kurse zur Bedienung von Smartphones speziell für Seniorinnen und Senioren anzubieten. Außerdem wollen wir mit Seniorinnen und Senioren auf Tour mit öffentlichen Verkehrsmitteln gehen.“ Dazu soll u.a. mit Tourismusverbänden intensiver zusammengearbeitet werden.

Gemeinden mobil in Nord und Süd
„Gemeinden mobil“ wurde 2006 von Klimabündnis Tirol mit zunächst zehn Gemeinden als Pilotprojekt mit Unterstützung vom Land Tirol gestartet. Seit August 2008 ist „Gemeinden mobil“ ein Gemeinschaftsprojekt, getragen von der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol, dem Land Tirol und dem Klimabündnis Tirol. Das Projekt wird kofinanziert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung/ Interreg IV A –Italien – Österreich. Das Dreijahresprojekt läuft 2011 aus, eine Verlängerung wird angestrebt. Aus Tirol nehmen derzeit 42, aus Südtirol 21 Gemeinden teil. Unter den 42 Gemeinden Tirols ist auch Telfs dabei.

Aktivitäten von „Gemeinden mobil“

Teil des Projekts sind

· gemeinsame Impulsveranstaltungen zu innovativen Verkehrsprojekten

· Workshops, Schulungen und Austauschtreffen der zuständigen Mobilitätsberater und von Gemeindevertretern

· u.a. seit September bis einschließlich Dezember 2010 eine siebenteilige Seminarreihe unter dem Titel „Mobilitätslehrgang“ (Abteilung Mobilität der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol) in Südtirol

· Schulungen für bestimmte Zielgruppen in der Gemeinde, zum Beispiel Schulungen für Schüler, Schulungen für Touristiker

· Unterstützungsleistungen zur Öffentlichkeitsarbeit in den Gemeinden (bspw. die Erstellung lokaler Taschenfahrpläne, Fahrplanauskunft für Homepages, Artikel für Gemeindezeitungen,…)

· eine Projekt-Homepage mit einem Servicebereich für die Teilnehmergemeinden und vieles mehr.

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