Georg Fraberger und Roland Düringer im Gespräch mit Barbara Stöckl

Das Restaurant Ice Q am Gaislachkogl (Sölden) war am 10.03.14 Schauplatz eines besonderen Zusammentreffens: Auf Einladung und Initiative des Vereins RollOn Austria – „Wir sind behindert“ traf Roland Düringer, vielfach ausgezeichneter Kabarettist und Schauspieler, auf Georg Fraberger, welcher ohne Arme und Beine zur Welt kam und jetzt als klinischer Psychologe am Wiener AKH arbeitet. Diese bereits VI. Sendung der erfolgreichen ORFIII-Gesprächsserie wurde in bewährter Manier von Barbara Stöckl moderiert und produziert.
Die Ausstrahlung der Sendung (initiiert von RollOn Austria) erfolgt am Ostermontag, den 21. April 2014 – um 19.25 Uhr - auf ORFIII Kultur und Information. Im Vorfeld – um 19.15 Uhr - wird der RollOn-Spot „Mit Behinderung Zukunftsreich“ präsentiert (Wiederholungen der Sendung auf ORFIII am 22.04.14 um 11.40 Uhr und am 24.04.14 um 13.50 Uhr).
„Das große Problem unserer Zeit ist, dass wir alle Nachplapperer und Zuseher geworden sind. Ich appelliere für mehr Eigenverantwortung und Reduktion im Leben: Mein größtes Glück ist, dass ich erkannt habe, dass nichts wichtig ist. Es gibt nur Dinge, denen wir Bedeutung geben,“ so Roland Düringer. „Nur wütend sein ändert nichts. Es ist wichtig, die Veränderung im Inneren zu suchen.“
„Ich bin Optimist, aber Pessimist genauso. Das Glück war, dass ich meine Behinderung nicht für meine Situation verantwortlich gemacht habe. Dadurch bin ich weitergegangen, das hat mich dazu gebracht, an Problemen aktiv zu arbeiten. Ich habe zwei gesunde Brüder, die hatten auch Probleme, die sie lösen mussten,“ erzählt Georg Fraberger von seinem Leben.
„Leistung, Status, Materie: Das sind tolle Werte, aber nicht genug. Ich habe Menschen in meiner Praxis, die haben alles – Haus, Garten, Auto, Kinder. Die fühlen sich wertlos, weil das den Sinn des Lebens nicht trifft. Sie versuchen, Werte zu erfüllen, um einen gesellschaftlichen Platz zu bekommen. Es ist aber so, dass die Seele, also der Kern, der den Menschen ausmacht, sich nicht unbedingt an diesen Werten orientiert. Ein schöner Körper ist schön, den wollen wir nicht schiachreden. Man braucht einen Körper – denn erstens: Keiner will alleine sein, jeder will erkannt werden. Wir brauchen zumindest einen anderen Menschen, der uns mag, der uns liebt. Und man braucht den eigenen Körper zum Fühlen und als Projektionsfläche. Wir brauchen den Körper, die Psyche – aber auch die Seele. Weil sie uns antreibt. Sie will ebenfalls erkannt werden. Und entwickelt.“

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