Hochbetrieb vor Eis-Saison!

TELFS (lage). Die Mitarbeiter im Sport-zentrum Telfs haben alle Hände und Füße voll zu tun: Eishockeyspieler, Kletterer, Schulklassen, Tennis-spieler, Kegler, Messe-, Seminarveranstalter und Schwimmer wollen bedient werden. Viel Arbeit auch für die Organisation, Edeltraud Salzmann und ihr Chef Hans-Peter Schiller.

Früher als sonst muss der Kunsteisplatz unter dem Kuppeldach im Telfer Sportzentrum heuer fertig sein, gleich mehrere Telfer Eishockeymannschaften drängen schon auf Trainingsmöglichkeiten auf ihrem Heimplatz, und die übrige Bevölkerung will auf den sportlichen Ausgleich nicht verzichten, wenn das Telfer Hallenbad für Meisterschaften und Revisionsarbeiten nicht mehr zugänglich ist und die Eisfläche für die Broomball-WM (30. Oktober bis 6. November) herhalten muss.
„Seit zwei Wochen sind unsere Eismacher Zoran Jovljevic und Stefan Salic schon dran, den Platz zu präparieren“, schildert Hans-Peter Schiller eine der vielen Tätigkeiten, die im riesigen Sportzentrums-Komplex mit Eislaufplatz, Dreifachturnhalle, Kegelbahnen, Tennishalle, Hallenbad, Squash-Boxen und die drei gemeindeeigenen Tiefgaragen anfallen. Überstunden sind nichts Ungewöhnliches, sie sind tägliche Routine. Bei den vielen Veranstaltungen im Bereich des Sportzentrums ist auch Schichtbetrieb notwendig, mit dem Unterschied zur Industrie: mangels Personal wird nicht gewechselt.
Im Extremfall gibt es aber Hilfe: Für das Ausrollen des 14 km langen Schlauches für die Eisproduktion unter dem Kuppeldach wurden Arbeiter aus anderen Gemeindebetrieben herbeigeholt. Die beiden Eismacher vom Sportzentrum könnten diese „Buckler“-Arbeiten nie alleine bewältigen. Die ganze Saison über bleibt das „Eis machen“ aber alleine ihnen vorbehalten. Eine computergesteuerte Maschine bietet die notwendige Unterstützung, auf die Grade genau kann das Eis reguliert werden. Die gesamte Fläche unter der Kuppel ist mit den Schläuchen bedeckt, durch die wird Glykol gepumpt, welches das Wasser, das die Schläuche umgibt, zum frieren bringt. Die ersten zwei Tage wird der Vorgang überwacht und gesteuert.

Eis-Produktion: lange Prozedur
Die zirka 8 cm dicke und wettkampftaugliche Eisfläche wird in mehreren Schichten aufgetragen: zuerst müssen die Schläuche mit Wasser benetzt werden, dann folgt eine Schicht Papier (ähnlich dem Zeitungspapier), die über die gesamte Fläche ausgelegt wird. Darüber wird wieder Wasser zum gefrieren aufgetragen, dann kommen die eingefärbten Linien, darauf dann die endgültige Oberfläche. Die Telfer Eismeister Zoran Jovljevic und Salic Stefan haben schon viel Lob geerntet: Das richtige Eis zu machen ist eine eigene Wissenschaft, eine Kunst, die gerade Profi-Mannschaften, die immer wieder in Telfs trainieren, erst richtig erkennen. Mehrmals am Tag und die ganze Saison muss das Eis für die verschiedenen Erfordernisse präpariert werden. Eiskunstläufer brauchen eine ganz andere Oberflächenbeschaffenheit als die Eishockeyspieler! Für die Eisstockschützen erhält das Eis wieder eine andere Rauhheit. Diese Schichten wechseln wieder mehrmals am Tag, je nach Programm. Bis in den späten Abend hinein sind die beiden Eismacher mit der Eispflege beschäftigt. Derweil wird auch im Sportzentrum-Büro koordiniert, denn Schlüsseldienste und Parkangelegenheiten gehören ebenso erledigt wie die Organisation der Zeiten, wann welches Team, welche Schulklasse, welcher Verein oder die breite Öffentlchkeit auf‘s Eis darf. Die Reinigungszeiten und Präparationen müssen auf die Minute genau festgelegt werden. Enormes leisten auch die Reinigungsdamen, die beginnen bereits um 3:00 Uhr in der Früh zu arbeiten, säubern bis 08:00 Uhr die Dreifachturnhalle und die Tennishalle mit sämtlichen Nassräumen, auch an den Wochenenden!

Start der Eissaison am 11. 10.
Am 11. Oktober haben die Telfer und EisläuferInnen aus der Region wieder die Möglichkeit, ihre Schlittschuhe auszupacken: Der Publikumslauf findet täglich von 14 bis 17 Uhr statt, sams- und sonntags jeweils 13 bis 18 Uhr. Die ersten Trainingseinheiten für Eishockeymannschaften sollen aber schon am 4. Oktober auf dem Telfer Eis möglich sein. Für die Mitarbeiter bedeutet das zusätzlichen Stress, denn gleichzeitig ist die Klettererszene in der Tennishalle aktiv, die Schwimm-Masters ermitteln ihre Meister im Telfer Bad und eine Messe im Sportzentrum gilt es vorzubereiten. Viel Einsatz ist wieder nötig, damit alle Veranstaltungen reibungslos ablaufen.