Liste Fritz stieß auf taube Ohren
Illegale Freizeit-Wohnsitze in Kritik

Chaletdörfer, wie hier in Oetz, sollten nach dem Willen der Landesregierung genauer unter die Lupe genommen werden. | Foto: Archiv
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  • Chaletdörfer, wie hier in Oetz, sollten nach dem Willen der Landesregierung genauer unter die Lupe genommen werden.
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Eine so genannte Immobilienfirma bewarb unlängst offensiv den Erwerb von illegalen Freizeitwohnsitzen. Das treibt so manchen Politiker auf die Barrikaden.

BEZIRK IMST. Egal ob mit einem Chaletdorf in Wenns, in Oetz oder einem Investorenmodell in Jerzens - für Investoren, Kapitalanleger und Spekulanten sind derzeit noch zahlreiche juristische Schlupflöcher offen, um den Ausverkauf Tirols voranzutreiben.
"Diese Investorenprojekte sind ein Nackenschlag für den kleinstrukturierten, familiengeführten Tourismus in der Region und in Tirol. Solche Investorenprojekte sind der Totengräber für den heimischen Tourismus. Trotz aller Beteuerungen, dass bei diesen Chaletdörfern und Investorenprojekten keine illegalen Freizeitwohnsitze entstehen würden, das Gegenteil ist der Fall. Da ist alles für illegale Freizeitwohnsitze angerichtet. Wer wie etwa in Jerzens geplant, den Quadratmeter um bis zu 20.000 Euro verkauft, der will keine touristische Vermietung", schimpft Markus Sint von der Liste Fritz.

"Task Force" gefordert

Er hat schon vor zwei Jahren im Tiroler Landtag eine so genannte "Task Force" angeregt, um diesen Spekulanten, oftmals mit Strohmännern heimischer Anwälte und Steuerberater ausgerüstet, einen Riegel vorzuschieben.
Es folgte aber kein Regierungsbeschluss. VP-Klubobmann Jakob Wolf erklärt auf Anfrage: "Die Regierungsparteien Tiroler Volkspartei und SPÖ Tirol haben im Regierungsprogramm vereinbart, alles zu unternehmen, um illegalen Freizeitwohnsitzen den Kampf anzusagen. Wir in Tirol brauchen den Platz für die Einheimischen, da haben wir keinen Platz für Freizeitwohnsitze."

Widmung als Instrument

Wolf hofft, dass künftig die so genannten Vorbehalts-Gemeinden überhaupt keine Freizeitwohnsitze mehr widmen können, sie mit einem absoluten Freizeitwidmungsstopp belegt werden können. Das sind über 120 Gemeinden tirolweit.

Wolf weiter: "Ich persönlich wäre für ein totales Widmungsverbot für Freizeitwohnsitze. Leider sagen die Juristen das geht verfassungsrechtlich nicht."
Markus Sint unterstreicht: "Chaletdörfer und Investorenmodelle schaden den Einheimischen, weil sie Grund und Boden verbrauchen und verteuern. Sie schaden auch dem Tourismus, weil sie illegale Freizeitwohnsitze bringen und damit kalte Betten. Chaletdörfer und Investorenmodelle sind der Todestoss für den kleinstrukturierten, familiengeführten Tourismus in Tirol."

Wird im Landtag genug gegen ausländische Spekulanten unternommen?

Investroen

Fragwürdige Investorenmodelle in Tirol
Chaletdörfer, wie hier in Oetz, sollten nach dem Willen der Landesregierung genauer unter die Lupe genommen werden. | Foto: Archiv
Markus Sint fordert schon lange eine "Task Force". | Foto: Archiv
Auch Jakob Wolf will Spekulanten einen Riegel vorschieben. | Foto: Archiv
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