Kaufmannschaft: Heftige Kritik an Stadtführung
Innenstadt-Kaufleute proben den Aufstand

Die Abordnung der Innenstadt-Kaufleute vor dem Imster Stadtamt - der Bürgermeister wollte sich (samt Polizeibegleitung) nicht ablichten lassen. | Foto: Foto: Perktold
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  • Die Abordnung der Innenstadt-Kaufleute vor dem Imster Stadtamt - der Bürgermeister wollte sich (samt Polizeibegleitung) nicht ablichten lassen.
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Eine Abordnung vom Imster Innenstadt-Kaufleuten suchte zu Wochenbeginn den Imster Bürgermeister Stefan Weirather auf, um sich bitter über die Zustände im Zentrum zu beschweren. Die wenig durchdachte Parkraum-Verordnung war dabei ebenso Thema wie die Untiefen der zentralen Begegnungszone.

IMST. Karl Schirmer, der seiner Tochter Larissa vor kurzem einen der ältesten und traditionsreichsten Innenstadt-Betriebe übergeben hat, verlieh neben einigen anderen Kaufleuten seinem Unmut über den Zustand des Stadtzentrums Luft und meinte: "Wie sollen wir mit anderen Imster Betrieben mithalten können, wenn uns von der Stadt selbst nur Prügel zwischen die  Beine geworfen werden? Man muss sich schämen, wenn man durch die marode Stadt geht. Zudem werden unsere Kunden und wir selbst von einer wenig durchdachten Parkraum-Bewirtschaftung genötigt." Auch Mihaela Jahn vom Naturladen schimpfte: "Wir kämpfen mit allen Mitteln um ein funktionierendes Geschäft und werden dabei in keinster Weise unterstützt. Ganz im Gegenteil: Kein Mensch in der Gemeinde scheint sich für die wilden Zustände zu interessieren. Wenigstens eine Stunde freies Parken wäre schon hilfreich" Schützenhilfe bekamen die beiden Interessensvertreter von rund zehn Kaufleuten, die im Imster Zentrum mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Dabei wurde auch die so genannte Begegnungszone, die von der Stadt Imst verfügt wurde, zur Diskussion gestellt. Unklare Verkehrsregeln und wenig disziplinierte Verkehrsteilnehmer sorgen für teils haarsträubende Situationen.
Andreas Nagele, stellvertretender Bezirkshauptmann, erklärte auf Anfrage: "Es ist so, dass Begegnungszonen von der Kommune ausgewiesen werden. Dabei stellen sich aber knifflige Fragen. So gilt etwa bei der Ausfahrt von der Floriangasse zum Lainplatz die Rechtsregel. In der Praxis wird dies so gut wie nicht beachtet, im Versicherungsfall kann dies aber sehr wohl geltend gemacht werden.
Stadtchef Stefan Weirather, in Begleitung des Stadtpolizisten, nahm die Kritik zur Kenntnis und meinte: "Bitte fasst die Probleme in einem Schreiben zusammen und wir schauen, was wir tun können."
Diese Antwort reichte den teils verbitterten Unternehmern nicht und man versuchte die Möglichkeiten der Stadtführung auszuloten. Hier stieß man aber schnell an die Grenzen des Machbaren, denn privaten Hausbesitzern "könne man schließlich nichts vorschreiben", so der Bürgermeister. Zudem habe man ja nun nach einigen Jahren endlich Budgetmittel für die Planung des Johannesplatzes, bzw. der Pflasterung durch die Kramergasse bewilligt. Warum das Ganze rund fünf Jahre in Anspruch genommen hat, wurde vom Stadtchef mit "knappem Budget" argumentiert. Frustriert und wenig befriedigt zogen die Betriebsinhaber schließlich von dannen und stellten sich neben der Verantwortung der Stadt auch die Frage nach ihrer eigenen Interessensvertretung. Der Vorstand der Innenstadt-Kaufmannschaft war nur in einer Person vor Ort - auch sonst waren keine Aktivitäten in der Causa bekannt.

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Die Abordnung der Innenstadt-Kaufleute vor dem Imster Stadtamt - der Bürgermeister wollte sich (samt Polizeibegleitung) nicht ablichten lassen. | Foto: Foto: Perktold
Die ausgestorbene Innenstadt-Begegnungszone in Imst.
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