Josefstag: Ehrenhafte Namensträger

Josef Marberger-Denkmal in Silz | Foto: Foto: Schiefer
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BEZIRK (sz). Der Schutzpatron der Kirchen, der hl. Josef, feiert am 19. März wieder seinen Namenstag. Die BEZIRKSBLÄTTER haben dies zum Anlass genommen, um einige nennenswerte Josefs aus dem Bezirk zu recherchieren.

Unpopulärer Name?
Was vor noch nicht all zu langer Zeit einer der beliebtesten Namen war, scheint heute im Wandel, wie Standesamtleiter Arnold Grünauer auf Anfrage der BB erklärt: "In den letzten zehn Jahren wurde in Imst niemand auf den Namen Josef getauft. Interessant, weil ältere Namen, wie beispielsweise auch Paul oder Rosa wieder stark im Kommen sind." Auch die Namensstatistik von 2013 verzeichnet lediglich eine "Josefa" im gesamten Bezirk Imst.

Der Freiheitskämpfer
Nichts desto trotz gab und gibt es auch heute noch einige Personen dieses Namens, die weit über die Bezirksgrenzen hinaus Anerkennung erlangten.
Allen voran ist hier Josef Sigmund Marberger (1977-1811) zu nennen. Der in Silz geborene Freiheitskämpfer, der an den Bergiselschlachten teilnahm gilt heute als "hervorragendste Gestalt unter den Männern aus dem Oberinntal." Andreas Hofer selbst ernannte ihn 1809 zum Distriktskommandanten des Gerichtsbezirks Vintschgau. Nach den Schlachten ging Marberger nach Wien, wo er Hilfsgelder aus England für Tiroler Emigranten verteilte. Heute ist nicht nur die Musikkapelle und das Schützenwesen in Silz nach ihm benannt, auch eine Straße und ein Kriegerdenkmal erinnern an den Freiheitskämpfer.

Der Geistliche
Auch Josef Anton Schöpf (1822-1899) ist wohl vielen Umhausern heute noch ein Begriff. Der Theologe, Journalist und Schriftsteller entwarf den neuen theologischen Studienplan anstelle des geltenden josephinischen Lehrplans, der für ganz Österreich Geltung erlangen sollte und setzte sich zudem vehement für die Wiedererrichtung einer Salzburger Universität ein. Als Volksschriftsteller forderte er in seinen Schriften vor allem weitreichende Toleranz und machte sich gegen Antisemitismus stark.

Der Sprachgewandte
Der Imster Josef "Tschett" Schatz (1871-1950) war einer der ersten Dialektologen im deutschen Sprachraum. Sein Augenmerk galt der Forschung auf dem Gebiet der Mundart. Von ihm stammt die erste grundlegende Gliederung des gesamtbairischen Mundartgebietes und er erarbeitete außerdem die historischen Grundlagen für die Mundartforschung im Allgemeinen, verfasste eine altbairische Grammatik und betrachtete selber seine althochdeutsche Grammatik von 1927 als seine Hauptleistung. Berühmtheit erlangte der Imster aber vor allem mit dem zweibändigen Wörterbuch der Tiroler Mundarten, dessen Publikation er allerdings nicht mehr erlebte.

Der Maler
Auch unter den Künstlern finden sich einige Berühmtheiten aus dem Bezirk. Der Imster Josef Jais (1716-1763) zeichnete sich für zahlreiche Fresken in vielen Kirchen Tirols verantwortlich, u.a. sind seine Werke noch heute in der Pfarrkirche St. Peter in Weerberg und in der Wahlfahrtskirche St. Nikolaus in Nassereith zu bewundern. Der ebenfalls aus Imst stammende Josef Kapeller (1796-1820) war Maler und Radierer. Auch Josef Thomas Liebherr (Imst, 1719-1803) schuf neben den Refektoriumsbildern und dem Hochaltarbild in Hall viele Altarbilder für Tiroler Kirchen.
Nach der abgebrochenen Lehre als Tischler wechselte auch Josef Dialer (Imst, 1797-1846) in die Welt der Kunst. Als Schüler von Franz Xaver Renn arbeitete er hauptsächlich mit Gips, Elfenbein und Metallguss. Seine Skulpturen sind im Stil des Klassizismus gearbeitet und thematisieren neben Tiroler auch biblische und antike Szenen. Darüber hinaus schuf er Portraitbüsten für die Gräber von Schubert und Raimund.

Bis heute...
... gibt es Personen mit dem Namen Josef, die mit etwas Besonderem aufzeigen können, wie zum Beispiel auch der in Mötz lebende Josef Praxmarer. Er lebt nicht nur das Handwerk des Faßbinders, sondern ist auch der letzte seiner Zunft in ganz Tirol. Auch heute noch eine Klasse für sich ist der Imster Josef "Seppl" Thaler. Er darf sich zurecht als erster Weltmeister im Sportrodeln bezeichnen.

Wissenswertes:
Der Josefstag (auch Joseftag oder Josefitag) ist ein Hochfest der römisch-katholischen Kirche, das am 19. März zu Ehren des hl. Josefs, des Bräutigams der Gottesmutter begangen wird. In Bayern wird der Tag Josefi, in der Schweiz auch Seppitag, in Österreich (selten) auch Josephinentag genannt.
Die besondere Verehrung des heiligen Josefs entwickelte sich im Mittelalter. Der 19. März als Datum findet sich zuerst im 12. Jahrhundert. 1870 erklärte Papst Pius IX. den hl. Josef zum Schutzpatron der ganzen Kirche.
Josef oder Joseph ist ein häufiger Vorname unter Katholiken. Josef ist nach seinem von der Bibel überlieferten Beruf als Zimmermann der Patron der Arbeiter, insbesondere der Handwerker, hier wiederum der Zimmerleute und Schreiner. Außerdem gilt er auch als Schutzpatron der jungfräulichen Menschen und der Ehe. Als Reaktion der katholischen Kirche auf die Arbeiterbewegung wird am 1. Mai das Fest Josef der Arbeiter begangen, mit dem der hl. Josef geehrt, aber auch die Würde der menschlichen Arbeit verdeutlicht werden soll. (Quelle: Wikipedia)

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