Kunst-Werk-Raum Mieming
Klaus Giesriegl stellt Ornamente und Zeichen aus

"Holzwurm II." ist eine 2021 entstandene Fotomontage von Klaus Giesriegl. | Foto: Dorn
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  • "Holzwurm II." ist eine 2021 entstandene Fotomontage von Klaus Giesriegl.
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Im Kunst-Werk-Raum Mesnerhaus in Mieming sind bis zum 30. April Werke des Haller Künstlers Klaus Giesriegl zu sehen, in denen er sich mit der künstlerischen Verarbeitung von Zeichen und Ornamenten auseinandersetzt.

MIEMING. Frei nach Umberto Eco hätten Ornamente eine wichtige Bedeutung in der menschlichen Kommunikation und im menschlichen Ausdruck, erläutert Laudator Christian Winder bei der Vernissage der Ausstellung "Ornament und Zeichen" und betont: "Die Verwendung soll im Kontext des Ganzen angewendet werden."

Und es ist wohl diese Stimmigkeit in Giesriegls Werken, die den Betrachter anspricht. Rindenfragmente, mehrfach digital zu einem eigenen Motiv vervielfältigt, Tuschegekritzel, das sich zu einem einheitlichen Objekt zusammenfügt oder Punkte, Pikel andeutend, die kritisch Bezug nehmen auf politische Berichterstattung. Giesriegls Arbeiten bewegen sich in einem weiten Spektrum an Motiven und Techniken, und doch verbindet sein Werk ein roter Faden: "Jeder Ausschnitt aus einem Bild ist ein Ornament, das wiederum ein Bild schafft", fasst Winder zusammen.

Die Schönheit von Rinde beschäftigt den Künstler immer wieder in seiner Arbeit. Hier in einer 110 mal 167 cm großen Fotomontage. | Foto: Dorn
  • Die Schönheit von Rinde beschäftigt den Künstler immer wieder in seiner Arbeit. Hier in einer 110 mal 167 cm großen Fotomontage.
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Dabei wird mitunter Unbedeutendes hervorgehoben, scheinbar Hässliches ästhetisiert oder Mächtiges entlarvt. Zu diesem grafischen Kunstgriff gesellt sich bei Giesriegl jedoch auch der wohl theologische Ansatz, dem kleinsten Bestandteil des dem Seienden Innewohnenen den Anspruch voller Aufmerksamkeit zu gewähren, den der Künstler ihm durch die Vervielfältigung erteilt.

Grafik und Mischtechnik

Dabei geht er noch einen Schritt weiter und ergänzt seine zunächst grafischen Werke – Zeichnungen, Malereien oder Drucke – durch Materialien aus der Natur, die er in sein Grundmotiv einarbeitet. So entstehen in oft monatelanger Arbeit Werke, die den Bogen spannen zwischen Natur, Handwerk und digitaler Kunst.

Klaus Giesriegl, geboren 1960 in Innsbruck, lebt heute in Hall in Tirol, hat Theologie sowie Musik- und Klavierpädagogik studiert. In Imst hat er bereits bei der Kunststraße ausgestellt und ist Mitglied im Kunst-Werk-Raum Mesnerhaus, wo nun bis zum 30. April seine Werke zu sehen sein werden. Die Ausstellung ist jeweils am Samstag und am Sonntag von 15 bis 19 Uhr geöffnet.

Klaus Giesriegl im Internet

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