Coronakrise
Krise noch nicht am Höhepunkt, schon hagelt es Kritik

Die Gemeinde Sölden steht bis 13. April unter Quarantäne. Jetzt wird immer mehr Kritik am Handeln der Verantwortlichen laut. | Foto: Gstrein
  • Die Gemeinde Sölden steht bis 13. April unter Quarantäne. Jetzt wird immer mehr Kritik am Handeln der Verantwortlichen laut.
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  • hochgeladen von Petra Schöpf

Nach den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen, zieht die Corona-Krise auch rechtliche Konsequenzen für einige politische Amtsträger nach sich. Auch Bürgermeister von Sölden, Ernst Schöpf, wird einer Anzeige entgegensehen müssen.

BEZIRK IMST. Während die Coronawelle in Österreich, insbesondere in Tirol das erwarteten Hoch in den nächsten Wochen erreichen wird, werden die Rufe der Opposition über lückenlose Aufklärung rund um die Schließung der Skigebiete, Hotelerie und schließlich die Verhängung der Quarantäne über die Corona-Hotspots immer lauter. Dabei sollen fragliche oder zu späte Entscheidungen insbesondere von LH Günther Platter, LR Bernhard Tilg, den Bürgermeistern der besonders betroffenen Gemeinden Ischgl und Sölden beleuchtet werden.
Mittlerweile beschränken sich die Forderungen aber nicht nur auf lückenlose Aufklärung innerhalb der Landesgrenzen. Ausländische Vereinigungen fordern Personen, die sich beispielsweise in Ischgl oder Sölden mit dem Virus infiziert haben, auf, sich einer Sammelklage gegen die Republik Österreich anzuschließen. Mehr als 400 Menschen sollen sich hier schon eingetragen haben und Schadensersatzzahlungen fordern.

Völlig neuer Krisenstab

SP- KO Georg Dornauer drängt indes auf eine schnelle Erneuerung des Krisenstabes. „Kurz und Nehammer hätten hier definitiv schneller und konsequenter reagieren
müssen. Insbesondere weil schon lange klar war, dass der Tiroler Krisenstab mit dem Corona-Ausbruch überfordert ist und dass die Entscheidungsträger in Tirol keine Hemmungen haben, die Interessen des Tourismus über die Gesundheit und das Wohl der Menschen in diesem Land zu stellen.” Aus diesem Grund würde sich LH Günther Platter nach der massiven Kritik immer öfter mit Expertinnen und Experten zeigen. "Das ist positiv, aber noch zu wenig: Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Epidemiologie, Virologie, Infektiologie, Sozialpsychologie
und Kommunikation müssen an die Spitze des Tiroler Krisenmanagements gestellt werden“, so die Forderung Dornauers.

Verantwortliche angezeigt

"Landeshauptmann Günther Platter, Landesrat Bernhard Tilg und Co. werden bei ihrer Verantwortungsflucht von den übrigen Parteien unterstützt. Die Klubobleute von FPÖ und NEOS zeigten sich an einer raschen Aufklärung nicht interessiert," SP-KO Georg Dornauer in einer Aussendung. Für 12 Personen beziehungsweise Unternehmen, darunter die Skigesellschaft Sölden, deren GF Jakob Falkner und er Sölder Bürgermeister Ernst Schöpf hat die Sache eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck zur Folge, es gilt die Unschuldsvermutung. FPÖ Landesparteiobmann Markus Abwerzger kritisiert das Zögern der Behörden bei der Testung von Mitarbeitern in Tiroler Pflege- und Seniorenheimen: "Die jüngsten Fälle beweisen, dass die Gesundheitsbehörden hier absolut versagt haben." Er weist darauf hin, dass seit Wochen die Pflegerinnen und Pfleger händeringend um Tests bitten, beispielsweise in der Gemeinde Sölden, "doch bisher wurden keine flächendeckenden Testungen durchgeführt." Abwerzger ortet auch in diesem Bereich massiven Aufklärungsbedarf seitens der Landesregierung.

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