Ambrosia/Ragweed
Landjugend Stams entfernt hochallergene Massenbestände

Achten Sie in Ihrem Garten auf Vielfalt für die Insekten?

Die hochallergene, aus Nordamerika eingeschleppte Pflanze Ambrosia hat bereits begonnen sich in Teilen des Bezirks stark auszubreiten. Die Landjugend Stams hat erste Massenbestände an der Bundesstraße entfernt.

STAMS. Laut den Funddaten für Neophyten der Universität Innsbruck findet man die in Ostösterreich bereits stark vermehrte, nicht heimische Pflanze inzwischen auch im Tiroler Oberland, genauer gesagt entlang der Bundesstraße und den angrenzenden Bereichen von Rietz bis Roppen, sowie in Pfaffenhofen, Telfs und Tarrenz.

Solange Ambrosia nicht blüht, kann sie ohne Mund-Nasen-Schutz ausgerissen werden.
  • Solange Ambrosia nicht blüht, kann sie ohne Mund-Nasen-Schutz ausgerissen werden.

"Analysen aus dem letzten Jahr haben gezeigt, dass in der Umgebung der Pflanzen Pollenwerte erreicht werden, die das acht- bis zehnfache der Werte übersteigen, die für das Auslösen von negativen gesundheitlichen Folgen notwendig sind. Diese Werte wurden erreicht, obwohl die Messungen nach Mahd der Pflanzen erfolgten. Die Vorkommen nehmen nach wie vor weiter rasch zu, was gleichbeutend ist mit einer zunehmenden Erhöhung des gesundheitlichen Risikos für die ortsansässige Bevölkerung", erklärt dazu der Neophyten-Beauftragte des Landes, Konrad Pagitz in einer Aussendung an die betroffenen Gemeinden.

Schnelles Handeln notwendig

An und für sich wäre die Bekämpfung der einjährigen Pflanze mit wesentlich weniger Aufwand verbunden als bei anderen Neophyten. Denn man müsste die betroffenene Stellen – in den Oberländer Gemeinden häufig zunächst die Randstreifen an Straßen – nur kurz vor der Blüte mähen, sprich im August, um zu verhindern, dass sie bei einer zu frühen Mahd sich unterirdisch ausbreitet und sich so kräftigen kann. Die Schweiz habe mit entsprechenden Maßnahmen das Problem in den Griff bekommen, in Ungarn sei man dagegen bereits mit massiven gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung konfrontiert, wie die Stamser Medizinerin Waltraud Mayr-Gander erklärt: "Ungarn ist bereits massiv betroffen. Dort müssen für die Behandlung von durch Ragweed ausgelösten Atemwegserkrankungen weit über 1 Milliarde € pro Jahr aufgewendet werden. Im angrenzenden Burgenland wurde ein eigenes Ragweedgesetz verabschiedet, um die Pflanze bekämpfen zu können. Auch der Süden der Steiermark ist schon stark betroffen."

Auch Bürgermeister Markus Rinner beteiligte sich an der Ragweed-Aktion.
  • Auch Bürgermeister Markus Rinner beteiligte sich an der Ragweed-Aktion.

Um die Ausbreitung des Neophyten im Oberland zu verhindern, hat die Ärztin nun gemeinsam mit den Jungbauern die am meisten befallene Böschung in Stams von den den Pflanzen befreit und dokumentiert außerdem weiteren Befall in den umliegenden Gemeinde. Doch das sei zu wenig, warnt sie: "Die Politik wäre nun gefordert, personelle und materielle Ressourcen jetzt sofort bereitzustellen. Denn in ein paar Jahren würden die Kosten für die Bekämpfung der Pflanze und vor allem auch der gesundheitlichen Folgen explodieren, wenn nicht jetzt sofort gehandelt wird."

Landesinformationen zu Ambrosia

Mehr Nachrichten aus dem Bezirk

Neophyten strategisch beseitigen, um die Schäden zu reduzieren
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.