Ausreise der Saisonniers
Niemand war obdachlos oder unversorgt
SÖLDEN. In Sölden saßen bis heute rund 700 Saisonsarbeitskräfte aus 25 Nationen fest, diese reisen nun kontrolliert in ihre Herkunftsländer aus. Ausreisenden, die auf dem Landweg die Heimreise antreten, im Konvoi und unter Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsvorgaben an die Grenze begleitet und an die jeweiligen ausländischen Behörden übergeben. Damit wird eine geordnete Ausreise sichergestellt und jegliche Verfehlung gegen das Kontaktvermeidungsgesetz vermieden.
Alle ausreisenden Personen werden via Formular erfasst. Eine Kopie dieses Formulars wird den jeweiligen Gesundheitsbehörden am Hauptwohnsitz dieser Personen übermittelt.
Vorwürfe nicht nachvollziehbar
Die Ak Tirol erreichten im Vorfeld Anrufe oder Meldungen über andere Kanäle von Saisonsarbeitskräften aus Tourismusgebieten, sie seien obdachlos und verzweifelt. "Es sind dramatische Notrufe, viele Mitarbeiter sollen von ihren ehemaligen Arbeitgebern vor die Tür gesetzt worden sein. Weil die Orte im Zuge der Corona-Maßnahmen unter Quarantäne gestellt sind, sitzen die Menschen nun fest und befinden sich in einer verzweifelten Situation. „Das sind menschenverachtende Zustände, für die man sich schämen müsste“, ist AK Präsident Erwin Zangerl fassungslos. „Sollte das zutreffen, sind die Bürgermeister gefordert, für anständige Unterkünfte und Verpflegung zu sorgen.“ Es handle sich hier um Arbeitnehmer, die für die Saison händeringend gesucht wurden und jetzt von ihren Arbeitgebern einfach vor die Tür gesetzt werden.
In Sölden soll es laut Bürgermeister Ernst Schöpf zu keinen derartigen Vorfällen gekommen sein. Auch der Imster FP-Bezirksobmann Johann „Giovanni“ Grüner, selbst Vermieter, kann diesen Vorwürfen keinen Glauben schenken: "Mir ist so etwas nicht zu Ohren gekommen, ich weiß, dass noch Saisonangestellte in diversen Hotels untergebracht sind, sie werden verköstigt und wohnen in ihren Unterkünften. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen."
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