Fischereiverband Imst
Ohne Fischer keine Fische mehr im Inn
Bei seiner heurigen Jahreshauptversammlung berichtete der Imster Fischereiverband von vielerlei Schwierigkeiten.
BEZIRK IMST. Kraftwerke, fischejagende Vögel und Säugetiere, Klimaerwärmung und Unwetterereignisse – die Liste an Widrigkeiten, mit denen die Bewohner unserer Gewässer zu kämpfen haben, wird immer länger. Vor allem die Bachforelle kann in Flüssen wie dem Inn mit der sukzessiven Erwärmung ihres Lebensraum nicht umgehen und flüchtet in Nebengewässer. Wasserkraftwerke führen einerseits zu hohen Schwall- und Sunkpegel, denen die Fische nicht ausweichen können und erhöhen andererseits den Schwebstoffanteil im Wasser, der für den Laich der Fische und für die Insekten tödlich sein kann.
Die Fischer reagieren auf die Probleme mit Besatzerhöhungen: So wurden allein im Herbst nach dem Hochwasser 2023 um 11.000 Euro Bachforellen in acht Revieren ausgesetzt. Heuer folgen noch mehrere Aktionen im Pitztal. Die große Hoffnung der Fischer wäre die Regenbogenforelle, deren Besatz aber in vielen Revieren untersagt ist, da sie eigentlich in Tirol gebietsfremd ist. "Wir haben es jetzt drei Jahre mit der Bachforelle probiert, aber die bleibt nicht im Inn. Der ist zu warm und hat wenig Sauerstoff. Ohne uns Fischer wäre schon lange nichts mehr im Wasser. Die Regenbogenforelle reproduziert sich selbst. Wenn wir die nicht setzen können, können wir die Fischerei vergessen", sieht der Fischereiobmann für die Zukunft schwarz.
Von Vögeln und anderen Jägern
Den fischjagenden Vögeln versucht man indes mit Abschüssen beizukommen, wobei deren Bewilligung nur schwer einzuholen ist. "Aber es sind nicht nur Vögel, die die Fische holen, auch der Fischotter ist im Anmarsch", fürchtet Gallop noch weitere Fressfeinde. Davon weiß auch Landesobmannstellvertreter Björn Striessnig zu berichten: "Der Otter arbeitet sich seinen Weg von Osten nach Westen. In Kufstein sind manche Strecken schon teilweise leergefressen." Man wolle sich bezüglich der Fischotter- und Biberproblematik nun mit den Jägern zusammentun, da die eine bessere Lobby hätten, kündigt Striessnig an.
Auch hinsichtlich der Abschussquoten bei den Kormoranen sei man den Behörden hilflos ausgeliefert, so der Funktionär. Aber andererseits sei auch mit einer regulären Bejagung den Tieren nicht beizukommen. Das Ziel müsste deshalb sein, wieder einen natürlichen Lebensraum für die Fische zu schaffen, um den Bestand zu schützen.
Der Fischereiverband im Internet
Mehr Nachrichten aus dem Bezirk
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.