Unser Garten-Tipp im August: „Nützlinge“ im Garten benötigen «Wohnraum»

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Bei Nützlingen denkt man sofort an Singvögel, Igel, Amphibien und Fledermäuse, die sicher ein Haus für Nützlinge im Garten gern annehmen. Doch man sollte auch an ein Haus für Nützlinge im Garten denken, das für Wildbienen, Marienkäfer, Schwebfliegen, Florfliegen, Ohrwürmer und andere schädlingsvertilgende Insekten oder Blütenbestäuber geeignet ist. Ein Nützlingshaus für Marienkäfer muss dabei anders gebaut sein als ein Nützlingshaus für Meisen. Außerdem können Pheromonfallen und Zäune die Pflanzen schützen. Als Hausmittel gelten Kräuterzubereitungen wie Tees, Brühen oder Jauchen. Brennnessel kann beispielsweise zum Pflanzenschutz, aber auch zur Düngung und Stärkung eingesetzt werden.

Der Marienkäfer kann bis zu 150 Blattläuse pro Tag fressen. Auch Ohrwürmer lieben Blattläuse und können ca. 120 Blattläuse pro Tag vertilgen. Außerdem stehen bei den Ohrwürmern Spinnmilben und Insekteneier auf dem Speiseplan.

Quartier für nützliche Ohrwürmer
Der Ohrwurm ist weder ein Wurm, noch kriecht er – wie man sich früher erzählte –schlafenden Menschen in die Ohren. Einst hat man die nützlichen Insekten vermahlen und als Medizin gegen Ohrkrankheiten verwendet, nur daher kommt ihr merkwürdiger Name. Ohrwürmer vertilgen mit großem Appetit Blattläuse und auch Spinnmilben. Sie jagen eher nachts und ziehen sich tagsüber in ihr Quartier zurück. Dass sie hin und wieder auch an Obst oder Zierpflanzen nagen, sollte ihnen im Hinblick auf ihre Nützlichkeit verziehen werden.

In einem mit Stroh oder Holzwolle gefüllten Tontopf finden die fleißigen Helfer im Garten geeigneten Unterschlupf, den sie gerne besiedeln. Das Ohrwurmquartier kann ganzjährig im Garten verbleiben und muss auch nicht gereinigt werden. Ein nicht zu sonniger Platz, der vor starkem Wind und Regen geschützt ist, eignet sich am besten. Sie benötigen einen Tontopf mit ca. 15 cm Durchmesser, eine etwa 50 cm lange, robuste Schnur, ein kleines Aststück oder ein Stück von einem Holzstab mit ca. 4 cm Länge sowie Stroh oder Holzwolle.

Schritt 1: Verknoten Sie das Aststückchen am Ende der Schnur und fädeln Sie die Schnur danach durch das Abzugsloch des Topfes.

Schritt 2: Füllen Sie den Topf locker mit Stroh oder Holzwolle.

Schritt 3: Ziehen Sie das Holzstück durch die Schnur so fest, dass es die Holzwolle im Topf hält.

Schritt 4: Hängen Sie den Topf mit der Öffnung nach unten so in einen Baum oder Strauch, dass er direkten Kontakt mit dem Stamm oder einem Ast hat. Nur dann können die Ohrwürmer ihr Quartier gut erreichen – über freihängende Schnüre schaffen sie das nicht.

„Nützlinge“ und „Schädlinge“: Wussten Sie , dass die Weingartenschnecke , die zb. die Eier der zugegeben lästigen Nacktschnecken frisst, gehört sicherlich zu den (wenn man so will) Nützlichsten Tieren im Garten. An diesem Beispiel erkennt man, dass ein denken in Schwarz-Weiß-Schema, im garten nicht angebracht ist.

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