Manfred Waltner neuer Obmann
Wechsel an der Imster Fasnachtsspitze

Neo- Obmann Manfred Waltner übergab ein Kopp-Gemälde an Alt-Obmann Uli Gstrein. | Foto: Perktold
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Bei der Vollversammlung der Imster Fasnacht wurde nicht nur die Frage nach der Erlaubnis vielstimmig bejaht. Auch personelle Wechsel standen an. Allen voran Uli Gstrein, der nach 26 Jahren die Obmannschaft an Manfred Waltner übergab.

IMST. Das Imster Schemenlaufen 2024 wirft seine langen Schatten voraus: Mit dem Bau der großen Fasnachtswagen und der Aufzugwagelen wurde bereits vor Monaten begonnen und auch das Fasnachtskomitee hat sich schon zu zahlreichen Sitzungen zusammengefunden. Innerhalb des Komitees sind am 6. Jänner, dem „Dreikinigtag“, einige personelle Wechsel in wichtigen Funktionen vollzogen worden

Obmannwechsel nach 26 Jahren

Unglaubliche 26 Jahre war Uli Gstrein als Obmann oberste Autorität der Imster Fasnacht. Zuvor aktiver Scheller, wurde Uli Gstrein 1996 als Obmann-Stellvertreter ins Fasnachtskomitee gewählt; im Jahr 1998 übernahm er schließlich den verantwortungsvollen Posten des Fasnachtsobmanns.
Während seiner Obmannschaft wurde nicht weniger als sechs Mal ein Schemenlaufen durchgeführt, ebenso leitete er sieben Buabefåsnåchten. Nicht wenige unter den jungen Fasnachtlern kennen keinen anderen Obmann als den Uli…

Zahlreiche Entwicklungen

Darüber hinaus fallen weitere für die Imster Fasnacht überaus bedeutsame Ereignisse unter seine Schirmherrschaft. Nach vielen Jahren der Sanierung und des Umbaus im alten Glåserhaus wurde im Jahr 1998 das neue Archiv, kurze Zeit später das Museum der Imster Fasnacht im Obermarkt eröffnet – das mittlerweile legendäre Fasnachtshaus war aus der Taufe gehoben.
Im Jahr 2008 wurde das neue, sogar international Aufsehen erregende Fasnachtsbuch herausgegeben, zu dessen Verwirklichung Uli Gstrein ebenfalls maßgeblich beitrug. Weiters wurde in seiner Ära die Zusammenarbeit mit den anderen traditionsreichen Fasnachtsorten Tirols vertieft, was sich in gemeinsamen, vielbesuchten Ausstellungen im In- und Ausland manifestierte.

UNESCO-Kulturerbe

Schließlich wurde unter Gstreins Obmannschaft die Imster Fasnacht 2010 als erster Fasnachtsbrauch von der österreichischen UNESCO-Kommission in das Nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen, 2012 als erster Brauch im gesamten deutschsprachigen Raum sogar zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit erhoben, zum Weltkulturerbe also.
Der langjährige Stellvertreter und nunmehrige Obmann Manfred Waltner will die Imster Fasnacht im Sinne von Uli Gstrein in die Zukunft führe. Waltner wurde 2000 als Obmann-Stellvertreter ins Fasnachtskomitee gewählt.
Er hat sich durch zahlreiche Publikationen und Vorträge über die Fasnacht einen Namen gemacht; so war er Mitautor bei Die großen Fasnachten Tirols (1996), Stadtbuch Imst (1997), Tirol, Ein Bundesland im Überblick (2005), Fasnacht in Imst (2008). Das Ausstellungsprojekt „Die Großen Fasnachten Tirols (2004) in Deutschland, Österreich und Italien geht mit auf seine Initiative zurück.

Jurist als Fasnachts-Vize

Die nunmehr vakante Position des Obmann-Stellvertreters wird durch den Juristen Peter Linser besetzt. Peter Linser stammt aus einer Fasnachtsfamilie – sein Vater Engelbert Linser war über viele Jahre Ordnerchef – und wird sich mit seiner Rechtsexpertise ins Komitee einbringen. Auch wird er künftig bei der Adaptierung des Sicherheitskonzepts, welches für die Durchführung der Großveranstaltung Schemenlaufen seit einigen Jahren erforderlich ist, mit Hand anlegen.
Im Jahr 2009 wurde Hannes Deutschmann vulgo „Feilehauer“ von der Vollversammlung als Kassier-Stellvertreter in das Komitee gewählt, seit 2012 fungiert er als Kassier der Imster Fasnacht. Darüber hinaus war Deutschmann maßgeblich an der Erstellung des wegweisenden Sicherheitskonzepts beteiligt, das seit einigen Jahren von den Behörden für die Abhaltung der Imster Fasnacht verlangt wird – ein Konzept mit Vorbildwirkung auch für andere Großveranstaltungen.
Er ist von seiner Funktion zurückgetreten und freut sich darauf, im Hexekittel an der nächsten Fasnacht teilnehmen zu können.
Als künftiger Kassier bereits eingeschult ist Hannes Klingenschmid, als Bankangestellter im Umgang mit monetären Angelegenheiten sattelfest. 
Mit Deutschmann verließ sein seit 2012 amtierender Kassier-Stellvertreter Christian Schaber das Komitee. Auch er machte sich in seiner Arbeit durch größte Verlässlichkeit und Redlichkeit verdient.
Sein Nachfolger ist Frank Griesser-Wolf. Der aus der „Schmiedler“-Familie stammende Unternehmer hat über viele Jahre als Begleiter mit seinen Pferden dafür gesorgt, dass die Fasnachtausrufer und Mohrenspritzer hoch zu Ross sicher durch die Menschenmassen beim Schemenlaufen geleitet werden, eine mitunter heikle Aufgabe.

Auch Labera verändert sich

Im Jahr 2016 wurde Josef „Pepo“ Eisenbeutl zum Säcklmeister und Sprachrohr der Labara im Fasnachtskomitee. In seiner Zeit als Säcklmeister setzte er sich im Komitee stets und vehement für die Labara des Schemenlaufens und der Buabefåsnåcht ein, eine nicht immer leichte Aufgabe.
Seine „Connections“ in Fußballerkreisen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Buben der letzten Buabefåsnåcht ein Spiel des österreichischen Meisters Red Bull Salzburg in der Bullen-Arena besuchen durften.
Als seinen Nachfolger haben die Bänkelsänger ein Labaramitglied aus ihren eigenen Reihen erkoren, nämlich Lukas Schwetz, der ebenfalls aus einer alten Fasnachtsfamilie stammt und schon als Bub bei der Labara der Buabefasnacht dabei war.
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