Abzocke oder notwendige Kosten für Infrastruktur?

Erhöhung der Parkplatzgebühren in Obsteig erregt die Gemüter

Vor kurzem wurden die Parkgebühren beim Arzkasten und weiteren gemeindeeigenen Autoabstellplätzen um 100 Prozent von 2,- Euro auf 4,- Euro erhöht, sehr zum Unmut von Tagesgästen und den Gastronomen. Während Benutzer von unverschämten Tagesgebühren sprechen, sieht Bgm. Gerald Schaber die Preiskorrektur als Anpassung an die tirolweit üblichen Gepflogenheiten.
OBSTEIG (mg). Einfach eine Tagesgebühr in dieser (unverschämten) Höhe einzuheben, ohne Staffelung (viele Leute kommen erst Mittag oder am Nachmittag) erscheint mir mehr als fragwürdig, so der Auszug aus einem Leserbrief an das
BEZIRKSBLATT Imst. Bemängelt wird vor allem, dass die Tagesgäste kräftig zur Kasse gebeten werden.
Die 100-prozentige Erhöhung hat laut Bgm. Gerald Schaber mehrere Gründe. Einerseits führt er die Erhaltungskosten an und weiters müssten Rücklagen (Asphaltierung) gebildet werden. Es war klar, dass wir raufgehen müssen. Wir haben uns den tirol-weit üblichen Gepflogenheiten angepasst, so Bgm. Schaber. Ursprünglich war geplant heuer um einen Euro zu erhöhen. Diese Idee wurde verworfen, da die Umstellungskosten pro Parkautomat bei ca. 1.000,- Euro liegen.
Für die betroffenen Wirte zeigt Bgm. Schaber Verständnis: Dass die Wirte keine Gaudi haben, ist klar. Wegen vier Euro wird aber kein Betrieb geschädigt. Außerdem würden die Gebühren nur bis 18 Uhr erhoben. Das Nacht-rodeln läuft außerhalb der Parkgebührenerhtebung ab.

Zur Sache:

Die Gebühren treffen nicht jeden. Für Einheimische, Bürger der Gemeinden des TVB Mieminger-Plateau und Gäste ist die Benützung mit einer bei der Gemeinde erhältlichen Parkkarte gratis. Ursprüngliche Idee für die Parkplatzgebühr, war jene zur Kasse zu bitten, die zwar die Infrastruktur nützen, aber nichts vor Ort konsumieren. Ein möglicher Ausweg vom Gebührendilemma kommt von Touristiker und Gemeinderat Patrick Schaber. Er schlägt vor, bei Konsumation die Hälfte der Gebühren zu erlassen.