Agrarier auf dem Kriegspfad

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In Untermieming hat die leidige Agrarfrage eine neue Dimension erreicht. Ungeachtet der höchstrichterlichen Erkenntnisse will die Agrargemeinschaft als "atypischer Eigentümer" des Gemeindegutes Loipen, Forstwege und sogar die Deponie dichtmachen. Martin Kuprian, Obmann der Agrar Untermieming, hat dies in einem Schreiben an Bürgermeister Franz Dengg und Tourismusobmann Karl Gostner mitgeteilt und bezieht sich auf "Haftungsfragen". Auch die Deponie Unterweidach, für die eine behördliche Genehmigung und einbestehender Vertrag zwischen Gemeinde und Agrar besteht, soll nach dem Willen der Agrarier gesperrt werden. Der Mieminger Gemeindekapo Franz Dengg, seines Zeichens studierter Jurist, sieht die Sache gelassen: "Wir haben die Abteilung Agrargemeinschaften beim Land aufgefordert, die Sache zu prüfen. Ich rechne mit baldigen Schritten und einer schnellen Lösung in dieser Frage. Rein rechtlich, steht die Agrargemeinschaft Untermieming als Grundeigentümer im Grundbuch. In der Frage der Deponie verweise ich aber auf den bestehenden Vertrag zwischen Gemeinde und Agrar, bzw. die behördliche Genehmigung." Agrarkritiker Ulrich Stern verweist auf die Tatsache, dass die höchstrichterlichen Erkenntnisse längst Rechtskraft besitzen, die Gemeinde Mitglied der Agrar Untermieiming ist und zudem die Agrar Untermieming personenident mit der Agrar Seebenalpe ist, die erst im vergangenen Jahr den Jagdpacht als Subvention von der Gemeinde erhalten hat. Stern: "Hier ist einmal mehr zu beobachten, dass die Agrarier Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren. Einmal wird die Agrar als mittellos präsentiert und Geld gefordert, von den gleichen Personen wird die Gemeinde nun auf übelste Art und Weise erpresst. Die Position der Gemeindeväter ist dabei diffus. Rein rechtlich ist nämlich schon lange alles gesagt."

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