Astrid Stadler: Politik bleibt wesentlicher Teil meines Lebens

Astrid Stadler | Foto: AAB

Als sie ihr Nationalratsmandat abgeben musste, war Astrid Stadler schwer enttäuscht. Trotzdem strebt sie keinen Rückzug aus der Politik an. Ihre ehrenamtlichen Funktionen in der ÖVP sowie den Job als AAB-Landesgeschäftsführerin will sie weiter ausüben.

BEZIRKSBLATT IMST: Haben Sie damit gerechnet, dass Sie das Grundmandat verlieren?

Astrid Stadler: Unsere Partei war diesmal in einer sehr schwierigen Situation. Im Wahlkampf habe ich deutlich gespürt, dass die Menschen diese Wahl nicht wollen. In den Bezirken Imst und Landeck haben unsere Funktionäre und Wahlhelfer mit großem Einsatz gekämpft. Von den Reuttenern bin ich enttäuscht. Ein Nationalratsmandat ist immer mit dem Risiko verknüpft, dass man es verlieren kann. Natürlich macht es nachdenklich, wenn man es so knapp verliert.

BB: Die Region Oberland und Außerfern ist jetzt ein weißer Fleck auf der Landkarte des Parlaments. Was bedeutet das?

Stadler: Wir haben tatsächlich erstmals den Fall, dass die Region keinen Abgeordneten im Parlament hat. Ich kann nur sagen, dass ich tausende Interventionen in Wien gemacht habe, für Einzelne, für Gemeinden, für Unternehmen und für Regionen. Jetzt wird es schwieriger, die Besonderheiten unserer Region zu transportieren. Weil eben das Sprachrohr fehlt.

BB: Wer ist jetzt berufen, sich für Oberländer Anliegen und Probleme in Wien einzusetzen?

Stadler: Bei den großen Infrastrukturprojekten wie Tschir-
ganttunnel setze ich auf unseren Landeshauptmann, der ja ein Oberländer ist. Aber auch Bundesrat Hans Peter Bock von der SPÖ ist gefordert, in Wien die Kastanien für das Oberland aus dem Feuer zu holen.

BB: Welche Konsequenzen soll die Partei aus den Niederlagen bei der Landtagswahl und Nationalratswahl ziehen?

Stadler: Nächstes Jahr wird es große Veränderungen in der Partei geben, auch beim AAB wird ein neuer Obmann gewählt. Nach zwei Wahlen, die für uns alles andere als berauschend gelaufen sind, müssen wir die Zeit nutzen, um die Strukturen zu verbessern, auch in den Bünden. Wir müssen über die gesellschaftlichen Veränderungen nachdenken und herausfinden, was die wirklichen Bedürfnisse der Menschen sind.

BB: Können Sie der Niederlage etwas Positives abgewinnen?

Stadler: Ich habe mehr Zeit für meine Familie gewonnen. Trotzdem wird Politik ein wesentlicher Teil meines Lebens bleiben.

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