Bürgermeistersessel - fast unwiderstehlich

Bgm. Gebhrad Mantl | Foto: Wenzel
3Bilder

Nur noch ein Jahr, dann werden die Karten in den Tiroler Gemeindestuben neu gemischt. Im Bezirk hat sich bisher nur Bgm. Reinstadler (Jerzens) entschieden, auf eine neuerliche Kandidatur zu verzichten. Die Mehrheit der amtierenden Bürgermeister will am 14. März 2010 in den Ring steigen.

IMST (mg/hwe). Ab 2010 ist der Sepp schon ausgebucht, bestätigt der Jerzner Bgm. Josef Reinstadler (58) seinen Rückzug aus dem Bürgermeisteramt. Die meisten Politiker machen den Fehler, dass sie im Amt bleiben, bis sie abgewählt werden. Ich mache es anders, so Reinstadler, der seit 1983 Bürgermeister ist.

Seine Arbeit als Bürgermeister von St. Leonhard i.P. macht Rupert Hosp viel Freude. So verwundert es auch nicht, wenn er angesprochen auf eine Wiederkandidatur sagt: Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt, werde ich sicher wieder kandidieren.

Sag niemals nie
Ähnlich äußert sich auch Bgm. Siegfried Neururer, Dorfchef in Arzl im Pitztal: Wenn es die Gesundheit zulässt, bin ich bereit.

Seit 1998 ist Markus Helbock Dorfchef von Wenns. Seinen Antritt will er sich bis zum Herbst überlegen: Sag niemals nie. Es ist ein schönes Amt, das aber auch immer schwieriger wird.

Bis Juli will sich Bgm. LA Jakob Wolf (Umhausen) entscheiden. Neben Gesprächen mit seinem Team spielt auch die mögliche Rückkehr als Landesbeamter eine Rolle. Wenn ich nicht in den Landesdienst zurückkehre, erwarten mich massive Benachteiligungen, so Wolf, der vollkarenziert ist und somit keine Vorrückungen als Beamter macht.

Als Fixstarter für die Bürgermeisterwahl 2010 deklariert sich Bgm. Fredi Köll aus Sautens. Bei einer Wiederwahl geht Köll in seine dritte Periode als Dorfchef.

Bei Bgm. Hansjörg Falkner aus Oetz stehen alle Zeichen auf Wiederantritt. Wie es derzeit läuft, ist es gut, meint Falkner, der die Doppelfunktion von Bürgermeis-ter und Gemeindeamtsleiter ausübt. Nicht der Riesenjob ist Falkners Rolle als Obmann des Planungsverbandes.

Jein aus Längenfeld
Jein. Ich weiß es noch nicht, erklärt der Längenfelder Bürgermeister Willi Kuen (67), der sein Amt seit 23 Jahren ausübt.

Noch keine Ahnung, ob er nochmals antritt, hat Bgm. Ernst Schöpf aus Sölden. Es kommt darauf an, wie hoch der Spaßfaktor ist. Eine Rolle in seinen Überlegungen spielt die mögliche Option, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes zu werden. Ohne Bürgermeistersessel wäre dieses Amt in weiter Ferne.

Bedeckt hält sich Bgm. Gerald Schaber aus Obsteig: Ich werde mich spätestens ein halbes Jahr vor der Wahl entscheiden. Das ist früh genug, ich stehe nicht unter Entscheidungsdruck.

Bgm. Oswald Krabacher aus dem Ökodorf Karrösten tendiert zu einem Ja. Er bekennt: Es gibt sicher noch ein paar Vorhaben, die ich in meiner Gemeinde gerne umsetzen möchte.

Die Würfel fallen im Sommer
Der im Rietzer Gemeinderat immer wieder kritisierte Bgm. Gerhard Krug lässt sich noch nicht in die Karten blicken: Bei mir fallen die Würfel im Sommer 2009.
Die gleiche Feststellung trifft der Imsterberger Gemeindechef Alois Thurner: Im Sommer werde ich es offiziell sagen.

Gebhard Moser (59) aus Mils bei Imst ist gemeinsam mit Sepp Reinstadler der dienstälteste Gemeindechef im Bezirk. 1983, vor 27 Jahren, wurde er zum Bürgermeister gekürt. Ich bin noch beim Überlegen, erklärt er gegenüber dem Bezirksblatt Imst.

Ebenfalls noch abwarten wollen die Gemeindechefs von Silz und Mieming. Der 65-jährige Hermann Föger (Silz) und der gleichaltrige Siegfried Gapp aus der Plateau-Gemeinde Mieming haben ihre Entscheidung für Sommer 2009 angekündigt.

Gurgltal-Bürgermeister: Ja
Alle drei Gurgltal-Bürgermeister haben eine Vorentscheidung für eine Wiederkandidatur getroffen. Reinhold Falbesoner aus Nassereith bekennt: Das positive Echo aus der Bevölkerung ist für mich eine wichtige Motivation, die Herausforderung anzunehmen.

Sein Kollege Rudi Köll aus Tarrenz bringt seine Überlegungen so auf den Punkt: Ich will und ich muss wieder antreten. Weil mir die Aufgabe viel Spaß macht. Natürlich ist die Gesundheit eine wichtige Voraussetzung, dass ich weitermachen kann.

Erst im Juli 2008 zum Bürgermeister der Bezirkshauptstadt gewählt worden ist Gebhard Mantl aus Imst (61). Die bisherigen Monate sehe ich als Aufwärmphase, bemerkt er. Und ich muss sagen, die Arbeit macht mir Freude. Vorausgesetzt, die Gesundheit passt, will sich Mantl neuerlich der Herausforderung stellen.

Bereit, Verantwortung zu tragen
Wenn die zuständigen Gremien dafür sind und wenn die Gesundheit passt, bin ich bereit, weiterhin Verantwortung für Haiming zu übernehmen, erklärt hingegen Bgm. Josef Leitner. Ein klares Ja kommt auch aus Stams. Bgm. Franz Gallop (50) will es noch einmal wissen, ob er das nötige Vertrauen in der Bevölkerung hat. Der populäre Roppener Bürgermeister Ingo Mayer, einziger SPÖ-Gemeindechef im Bezirk, zögert keine Sekunde: Ja, ich kandidiere gerne wieder. Aus voller Überzeugung.

Noch keinesfalls amtsmüde zeigt sich Bgm. Willi Schatz (59) aus Karres und erklärt entschlossen: Ich werde wieder antreten. Ähnlich äußert sich auch Bgm. Bernhard Krabacher (56) aus Mötz, der noch einige Projekte in seiner Gemeinde umsetzen will.

Gemeinderatswahl 2010: Wenig neue Bürgermeister

Ein einziger Bürgermeister (Sepp Reinstadler aus Jerzens) verzichtet definitiv auf eine Kandidatur bei der Wahl 2010. Zehn amtierende Dorfchefs überlegen noch.

Bürgermeister-Kandidaten 2010:

Bernhard Krabacher (Mötz)
Willi Schatz (Karres)
Ingo Mayr (Roppen)
Franz Gallop (Stams)
Josef Leitner (Haiming)
Gebhard Mantl (Imst)
Rudolf Köll (Tarrenz)
Reinhard Falbesoner (Nassereith)
Oswald Krabacher (Karrösten)
Hansjörg Falkner (Oetz)
Fredi Köll (Sautens)
Siegfried Neururer (Arzl i.P.)
Rupert Hosp (St. Leonhard i.P.)

Überlegen noch:

Markus Helbock (Wenns)
Jakob Wolf (Umhausen)
Willi Kuen (Längenfeld)
Ernst Schöpf (Sölden)
Gerald Schaber (Obsteig)
Siegfried Gapp (Mieming)
Alois Thurner (Imsterberg)
Gerhard Krug (Rietz)
Hermann Föger (Silz)
Gebhard Moser (Mils b. Imst)

Kommentar von Helmut Wenzel:
Bürgermeister ein Traumberuf?

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.