Im Bezirk schlagen Einbrecher fast täglich zu

Hubert Juen | Foto: Wenzel
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Die Zahl der Strafdelikte im Bezirk ist heuer rückläufig. Einbruchsdiebstähle sind davon allerdings ausgenommen. Polizei und Wirtschaftskammer Imst luden zum Sicherheitscheck.

IMST (hwe). Niemand ist vor Einbrechern sicher, betonte Bezirkspolizeikommandant Hubert Juen in seinem Referat an der Wirtschaftskammer Imst. Es ist bekannt, dass auch prominente Personen und Politiker Opfer von Einbrechern sind. Auch der Imster Bürgermeister Gebhard Mantl hat vorigen Herbst unliebsame Erfahrungen mit frechen Ganoven gemacht. Diese hatten es beim nächtlichen Einbruch auf Schmuck abgesehen und fette Beute gemacht.

Brutale Vorgangsweise
Am 19. August 2009 gegen 3.35 Uhr rammten unbekannte Täter ein Juweliergeschäft in Ötztal-Bahnhof. Sie durchbrachen die Glasscheiben mit einem gestohlenen Geländewagen, holen sich ihre Beute und entsorgen das Fahrzeug über einen steilen Hang, wo es komplett zerstört wird. Zu diesem spektakulären Coup hat die Polizei bis heute keine brauchbaren Hinweise, die zu Festnahme der Täter führen könnten. Der Fall zeigt klar die große kriminelle Energie auf, kommentiert Juen. Die Hemmschwelle, hohes Risiko bei einer Straftat einzugehen, ist deutlich gesunken. Nicht nur für zufällige Tatzeugen, auch für die Polizei ist ein Zusammentreffen mit den Tätern gefährlicher geworden. Der Ruf Halt, Polizei, der vor einigen Jahren noch genügte, zeige heute keine Wirkung mehr.

Ein weiterer Fall zeigt für Juen die wilde Entschlossenheit der Täter auf, auch große Hindernisse auf dem Fluchtweg zu bewältigen. Am 11. April 2009 brach ein Mann mit osteuropäischer Staatsbürgerschaft in ein Imster Autohaus ein. Aber nachdem er einige Navi-Geräte gestohlen hatte, war ihm die Polizei auf den Fersen. Der Täter flüchtete über die Autobahn und kämpfte sich durch den Inn. Am anderen Ufer wurde er dann verhaftet. Bekleidet war er nur noch mit einer Unterhose.

Sicherheit ist Aufgabe für alle
Jugendliche Einbrecher würden oft nur geringe Beute machen, der Sachschaden hingegen übersteigt den Beutewert um ein Vielfaches. Für Juen gibt es nur eine Konsequenz: Prävention. Sicherheit ist nicht nur eine Aufgabe der Polizei. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, erklärt der Polizeichef. Die jüngsten statistischen Trends würden zwar insgesamt einen Rückgang von strafbaren Handlungen im Bezirk Imst aufzeigen, Einbruchsdiebstähle bleiben aber die Ausnahme. Voriges Jahr mussten sich die Beamten mit 220 Fällen auseinandersetzen. Statistisch gesehen schlagen die Täter somit alle eineinhalb Tage zu.

Auch Tourismusorte betroffen
Bevorzugtes Jagdrevier der Einbrecher ist die Inntal-Furche mit den Zentren wie Innsbruck, Telfs und Imst. Aber auch in Tourismusorten wie Sölden oder Kühtai versuchen die Ganoven ihr Glück. Und bevorzugte Tatzeit ist die Nacht von Freitag auf Samstag.

Tipps zur Sicherung von Geschäften und Betrieben

" Legen Sie keine wertvollen Gegenstände in ungesicherte Auslagen.

" Verschließen Sie nach Geschäftsschluss Fenster und Türen sorgfältig.

" Sorgen Sie bei längerer Abwesenheit für die Entleerung des Briefkastens.

" Seien Sie zurückhaltend beim Ausgeben von Geschäftsschlüsseln.

" Lassen Sie nach Geschäftsschluss die Kassenlade offen stehen und machen Sie deutlich, dass Sie kein Bargeld über Nacht aufbewahren.

www.bmi.gv.at/praevention

Hubert Juen | Foto: Wenzel
Sicherheitscheck | Foto: Foto: Zoom Tirol
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