Nur bei Bedarf auch bauen - Der Silzer Bgm. Föger fürchtet, dass es Überkapazitäten bei den Altersheimplätzen gibt

Haus_Elisabeth_Silz | Foto: Foto: Geisler
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In Haiming und Oetz werden derzeit die neuen Altersheime gebaut. Wenig erfreulich für die Nachbargemeinde Silz ist dabei, dass 14 Personen aus dem neuen Altersheimsprengel möglicherweise das Heim wechseln könnten.

SILZ (mg). Schon vor zwei Jahren hatte der Silzer Dorfchef Hermann Föger, seinerzeit Vizebürgermeister, Bedenken hinsichtlich der Neubauten von Altersheimen, dass es eines Tages zu viele Heimplätze gebe. Seine Prognose von damals könnte nun zur Realität werden. Im Haus Elisabeth in Silz sind derzeit 14 Personen aus dem neuen Altersheimsprengel Haiming-Oetz untergebracht. Wenn die neuen Heime fertig sind, befürchtet Föger, dass ein Großteil der Personen abwandern könnte. Das Haus Elisabeth hat Platz für 31 Heimbewohner und ist derzeit voll belegt.

Überregionale Lösungen suchen
Für die Problematik will Bgm. Föger nicht seine Amtskollegen verantwortlich machen, er wundert sich vielmehr über die Studien des Landes, in denen der Bedarf erhoben wurde.
Dazu kommt, dass sich die Gemeinden Haiming und Oetz, was die Bettenanzahl betrifft, schon selbst reglementiert haben und von den ursprünglich geplanten 110 Betten in zwei Heimen auf 80 Plätze zurückgefahren sind, wie der Oetzer Bgm. Hansjörg Falkner erklärt. Falkner weiß zu berichten, dass über 60 Personen aus dem neuen Verbandssprengel in anderen Altersheimen von Silz über Längenfeld bis Innsbruck untergebracht sind.
Wir müssen sehen, dass wir auch unsere Heime voll bekommen, stellt Falkner klar. Haiming und Oetz sind nicht mehr aufzuhalten, ist der Silzer Dorfchef Föger Realist. Für die Zukunft wünscht er sich aber eine bessere Koordinierung und Bedarfserhebung in überregionalen Gremien. Nur wenn der Bedarf da ist, sollte gebaut werden, betont Föger.
Dies soll vermeiden, dass anderen Gemeinden ein mögliches Schicksal wie in Silz erspart bleibt. Es kann nicht sein, dass wir halbleer sind und mit öffentlichen Geldern finanziell kaputt gemacht werden, kritisiert der Silzer. Diese Aussagen hört man auch im Pitztal gern, wo derzeit der Bedarf nach einem Altersheim nicht besteht, unter anderem durch einen gut funktionierenden Sozialsprengel.

Bgm. Kuen: Im Ötztal zu viele Altersheime
Betroffen von den Neubauten ist auch das Wohn- und Pflegeheim in St. Josef, das Bürger aus dem neuen Altersheimsprengel beherbergt. Ich bin der Meinung, dass wir im Ötztal zu viele Altersheime haben, gibt der Längenfelder Bgm. Willi Kuen seinem Kollegen Föger Recht. Auf die Frage, ob am Bedarf vorbei gebaut wird, antwortet Kuen: Momentan sicher. Kuens Befürchtungen sind, dass man das Altersheim allein nicht mehr füllen kann. Die Hoffnungen Fögers liegen auf dem gut geführten Heim in Silz und deshalb glaubt Föger, dass die derzeitigen Heimbewohner von auswärts wohl nicht wechseln wollen.

Gemeinsame Lösungen sind gefordert
Für den Vertreter des Altersheimsprengels Haiming-Oetz, Hansjörg Falkner, gilt es, gemeinsame Gespräche zu führen, um zu einer regionalen Lösung zu kommen: Man muss sich abstimmen, wie man in Zukunft weitermacht, nicht dass man sich gegenseitig aussticht.

Haus_Elisabeth_Silz | Foto: Foto: Geisler
Altersheim_Haiming_in_Bau | Foto: Foto: Geisler
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