Personalrochade in Jerzener VP

Nachdem Alt-Bürgermeister Sepp Reinstadler nach 30 Jahren als Jerzener VP-Obmann keine weitere Periode mehr kandidierte, wurde in der vergangenen Woche in der Ortsgruppe neu gewählt. Neuer VP-Obmann in der Pitztaler Gemeinde ist der Unternehmer Emmerich Grutsch. Die Pikanterie dabei: Grutsch ist auch Ortssprecher der umstrittenen Agrar West, die sich ungeachtet der Höchstrichter-Urteile gegen die Erkenntisse wehrt und auch die Jerzener Agrargemeinschaft Tanzalpe nicht als Gemeindeguts-Agrar anerkennt. Wie berichtet, kämpfte Ex-VP-Obmann Reinstadler jahrzehntelang gegen die Tatsache an, das die Agrargemeinschaft Tanzalpe mit den geldern vom Hochzeiger, bzw. der Jagd rund 240.000 Euro pro Jahr likriert und die Gemeinde mit 150 Euro regelrecht abspeist. Selbst VP-Landtagsabgeordneter Jakob Wolf fordert schon seit Monaten einen Sachwalter für die Jerzener Agrargemeinschaft, bis bleibt bis dato ein frommer Wunsch. Die Agrarier verweigern jeglichen Konsens und auch den Einblick in ihre Finanzgebarung. Dass nun mit Karl Raich der ehemalige Kassier ebendieser Agrargemeinschaft als Bürgermeister fungiert, auch zahlreiche Gemeinderäte in der Tanzalpe integriert sind und nun mit Emmerich Grutsch der Ortssprecher der Agrar West zum VP-Ortsobmann gewählt wurde, bietet eine wenig schmeichelhafte Optik. Für Sepp Reinstadler, der 27 Jahre als Bürgermeister und 30 Jahre als VP-Obmann in Jerzens regierte ist diese Personalie ein weiterer Schritt in Richtung bäuerlicher Schattenregierung bzw. den Niedergang der Volkspartei. Jakob Wolf würdigte Reinstadler in seiner Laudatio als "nicht immer bequemes, aber wertvolles Mitglied der VP". Ganz wohl dürfte Wolf bei der neuen Personalie aber nicht sein, denn von einer Öffnung der Tanzalpe ist man weiter entfernt, denn je.

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