Radarblitze lauern am Joch

Hahntennjoch_Kontrolle | Foto: Foto: Geisler
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Hahntennjochstraße: Gemeinderat Imst hat Tempo 30 besiegelt Verstärkte Kontrollen

Sie zählt zu den gefragtesten Motorradrouten in den Alpen. Doch Anrainern und der Behörde ist die Motorradlawine auf der Hahntennjochstraße längst ein Dorn im Auge. Wer rasant unterwegs ist, muss ab heuer mit empfindlichen Strafen rechnen.

IMST, ELMEN, PFAFFLAR (hwe). Noch liegt viel Schnee auf der 1900 Meter hohen Motorradroute. Mitte Mai wird die Wintersperre aufgehoben. Doch heuer ist alles anders. Die Imster Bürgerinitiative, die seit Jahren gegen die Motorradplage protestiert und u.a. ein Wochenendfahrverbot sowie die Bemautung der Hahntennjochstraße fordert, kann zumindest einen Teilerfolg verbuchen. Der Gemeinderat hat Tempo 30 für das ca. zwei Kilometer lange Teilstück im Stadtgebiet von Imst beschlossen.

Irritationen der SPÖ
Zu Sitzungsbeginn hat allerdings die SPÖ für Irritationen gesorgt. SP-GR Josef Neururer erklärte, seine Fraktion sei dagegen, dass das Thema auf die Tagesordnung kommt. Begründung: Die Maßnahme sei nicht ausgereift. SP-Vize Meinhard Eiter bat Bgm. Gebhard Mantl um eine Sitzungsunterbrechung. Ergebnis: Die SPÖ lenkte ein.

Der Beschluss, der mit drei Gegenstimmen gefasst wurde, gilt vorerst für das Jahr 2009. Das Ziel der Tempobremse hat StR Herbert Linser formuliert: Wir haben massive Beschwerden aus der Bevölkerung.

Daher muss die Belastung durch Motorradfahrer reduziert werden.
Schließlich steht auch eine Gesundheitsgefährdung auf dem Spiel. Nicht nur das Tempo der Biker soll kontrolliert werden, auch Lärmmessungen sind geplant.

Gemeinderätin Sandra Dablander outete sich als Motorradfahrerin. Trotzdem halte sie den Schritt wichtig, um die Belastungen für Anrainer auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.

Auch auf Außerferner Seite gibt es Anrainerbeschwerden, allerdings nicht so heftig wie in Imst, weiß Bezirkshauptmann Dietmar Schennach. Betroffen sind die Gemeinden Pfafflar und Elmen.

Massive Kontrollen
Wir werden besonders das Tempo in den Ortsdurchfahrten kontrollieren, kündigt Schennach an, es geht nicht nur darum, die Belastung für die Anrainer zu reduzieren, sondern auch um Sicherheitsaspekte. Immerhin: Von 2003 bis 2007 gab es bei 44 Motorradunfällen zwei Todesopfer und 51 Verletzte. LA Maria Scheiber (Grüne) begrüßt die Maßnahmen: Tempo 30 allein wird nicht ausreichen.

Verstärkte Kontrollen bzw. eine Evaluierung nach einem Jahr sind zu begrüßen, um andere entlastende Maßnahmen weiterzuverfolgen. Denn die 12.000 Motorräder an Spitzentagen belasten die Menschen an der Hahntennjochstrecke mehr als zumutbar.

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