Blinder Andy Holzer zu Besuch in Kletterhalle Imst

Nicht schlecht staunte Susi Knabl von der Kletterhalle Imst, als am Wochenende kein Geringerer als der blinde Extrembergsteiger Andy Holzer zur Türe hereinkam. Seinem Wunsch, die Routen probieren zu können und dabei die „bekannte Kletterhalle Imst“ einmal kennen zu lernen, wurde gerne entsprochen.

In seiner Begleitung befanden sich seine Frau Sabine und sein Kletterpartner Franz Josef, welcher ihm die Halle einmal zeigen wollte, stammt er doch vom Oberland und geht hier gerne zum Klettern.

Beim Zusehen, wie ein komplett Blinder die Wand sogar im Vorstieg bewältigte, ließen etliche Kletterer in der Halle vor Neid erblassen. Mit extremer Sensibilität und einer erstaunlichen Treffsicherheit was Griffe zu ertasten betrifft, schaffte er alle angegangenen Wandteile mit überwältigender Souveränität.

Es scheint, als hätte der Osttiroler keine Mühe sich in der senkrechten Wand zu Recht zu finden. Mit einer Sicherheit und Routine spulte er eine Route nach der anderen ab und bezeugte seine Klasse in Bezug auf Klettertechnik und Feingefühl. Kein Wunder, dass er sich bei seinen Extremtouren auf die hohen Berge der Welt einen exzellenten Namen gemacht hat.

Damit hat Andy Holzer der bereits in den steilen Felswänden der Dolomiten geklettert ist, bewiesen, daß er sich auch am „Plastik“ schnell zu Recht finden kann. Andy Holzer ist es gelungen, sechs der „Seven Summits“ – die höchsten Berge der Kontinente - zu besteigen.

Nach einem längeren Gespräch mit Helmut Knabl, dem Vizepräsident des Internationalen Kletterverbandes (IFSC), zeigte er sich interessiert, bei der Paraclimbing Weltmeisterschaft in Paris (September 2012) für Österreich an den Start zu gehen. Es wäre eine neue Herausforderung, der sich Holzer stellen könnte und damit könnte er auch Menschen mit Handikap ermutigen, Berge zu besteigen und mit dem Klettern zu beginnen.