Deutsche und Tiroler Lebensmittel lassen sich nicht vergleichen - Gott sei Dank!

Angesichts der weltweiten Verteuerung von Rohstoffen und in der Folge von Lebensmitteln, machen in Österreich wieder Preisvergleiche mit dem Nachbarland Deutschland die Runde. Das ist unseriös, ärgert sich Marcus Wörle, Gremialobmann des Tiroler Lebensmittelhandels, deutsche und Tiroler Lebensmittel lassen sich nämlich nicht miteinander vergleichen Gott sei Dank!

In einem aktuellen Vergleich wurde etwa von der AK festgestellt, dass Eier jenseits der Grenze billiger seien. Natürlich sind Eier in Deutschland billiger. Diese Eier stammen nämlich aus Käfighaltung, was in Österreich verboten ist. Unsere Eier stammen aus Freilandhaltung und haben eine ganz andere Qualität, erklärt Wörle. Die Tiroler Milch etwa stammt nicht aus Milchfabriken wie in Dänemark oder Großbritannien. In unserer kleinststrukturierten Landwirtschaft liefert ein Bauer ca. 60.000 kg Milch pro Jahr. Ein dänischer hingegen 750.000 kg, ein englischer sogar 900.000kg, sagt Wörle.

Ganz gleich verhält es sich mit dem größten Teil des Lebensmittelsortiments. Dazu Gremialobmann Wörle: Der österreichische Lebensmitteleinzelhandel ist ein Qualitätsmarkt mit großer Vielfalt, großem Bio-Anteil und mit Produkten, die vorwiegend von regionalen Erzeugern stammen. Der deutsche Markt ist hingegen ein reiner Preismarkt. Der Tiroler Handel setzt zum Beispiel seit jeher auf Qualitäts-Produkte aus heimischer Produktion. Was die Regionalität und die Rolle als Nahversorger zusätzlich unterstreicht.

Lebensmittel müssen leistbar bleiben, fordert Wörle. Aber statt an der Qualität oder der regionalen Herkunft zu rütteln hat Wörle andere, praktikable und effektive Vorschläge: Würde sich der Finanzminister etwas zurückhalten, würde sich die Situation schlagartig ändern. Er bräuchte nur wie es uns zum Beispiel auch die Deutschen vormachen den Mehrwertsteuersatz von 10 auf 5 Prozent senken oder die Doppelbesteuerung auf Mineralöl abschaffen und unseren Gebührendschungel entrümpeln!

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