Ende der Milchquote droht - Oberländer Bauern in Sorge

xk | Foto: Bauernbund

Die Quotenregelung besagt: Österreichs Bauern dürfen rund 2,8 Mio. Tonnen Milch pro Jahr liefern. Wenn die EU diese Regelung nicht verlängert, hätte das fatale Folgen für viele Oberländer Kleinbetriebe.

FAGGEN (hwe). Die Oberländer Sommergespäche des Bauernbundes drehten sich um ein einziges Thema: Das mögliche Ende der Milchquote im Jahr 2015. EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel will offenbar freie Marktwirtschaft für alle Milchproduzenten. Womit die kleinen Oberländer Betriebe am Markt chancenlos wären.

Die Bezirke Imst und Landeck steuern zwar nur sieben Prozent zur Tiroler Milchquote bei, diese Menge ist für viele Betriebe lebenwichtig, auch für unsere Almwirtschaft, betont der aus Schönwies stammende Bauernbunddirektor Peter Raggl. Vor diesem Hintergrund verfolgen die bäuerlichen Funktionäre nur ein Ziel: Die EU-weite Liberalisierung der Milchwirtschaft müsse verhindert werden, für den Alpenbogen müsse es eine Sonderregelung geben. In dieser Sache brauchen wir eine Allianz der Regionen, betont Raggl.

Milchquote
Eine Milchquotenregelung ist in Österreich erstmals 1978 eingeführt worden. Derzeit gibt es laut Bauernbund 527.000 Kühe, die das Kontingent von 2,84 Millionen Tonnen jährlich bestreiten. Die Quotenregelung ist eine flächendeckende Lenkung, mit der auch die Milchproduktion in den Berggebieten abgesichert ist. Mit der Quote ist eine weitgehende Preisstabilität erreicht worden. Den Tiroler Bauern wird die Milch seit dem Frühjahr 2008 allerdings nur mit 38 statt bisher 42 Cent pro Liter abgegolten.

Das EU-weite Milchquotensystem läuft im Jahr 2015 aus, falls keine Verlängerung beschlossen wird. Für die Beibehaltung der Quotenregelung sprechen sich derzeit nur Deutschland, Slowenien, Finnland und Griechenland aus.

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