„Strategie 2030“
Lehren aus der Fast-Ski-Ehe von Hochoetz und Kühtai
Aus der gescheiterten Liftverbindung zwischen Hochoetz und Kühtai ist die „Strategie 2030“ erwachsen, die nun erste, reale Früchte zu tragen beginnt.
OETZ. Viel wurde geplant, viel diskutiert und beworben: Aus der geplanten Verbindung zwischen Hochoetz und Kühtai wurde trotzdem nichts. Ins Leben gerufen wurde allerdings vor drei Jahren die „Strategie 2030“ – rund um die Frage, wie sich das vordere Ötztal, die gesamte Region künftig touristischpositionieren soll. Antworten gesucht haben die Gemeinden, der Ötztal Tourismus und die Bergbahnen Hochoetz, während auch die Bevölkerung quer durch alle Schichten per Befragung eingebunden worden sei, sagt Oetz-Bürgermeister Hansjörg Falkner: „Einen Großteil haben wir mitnehmen können.“
Vom Papier und der Realität
Der Prozess sei nun abgeschlossen, sagt Falkner – zumindest am Papier: Jetzt gelte es, die Ideen auf Schiene zu bringen. Per Beschluss hat sich der Oetzer Gemeinderat etwa bereits entschlossen, keine neuen Freizeitwohnsitze mehr zulassen zu wollen. Ebenso soll eine Obergrenze bei der Bettenkapazität dem geäußerten Wunsch nach mehr Qualität statt Quantität entsprechen, wobei bestehende Betriebe beim Erweiterungswillen unterstützt werden würden, sagt der Oetzer Dorfchef. „Nur mit kleinen Schritten“ voran gehe es bei der Umfahrung des Oetzer Ortskerns. Eingerichtet werden soll nun mit kommender Gemeinderatssitzung ein Gremium, das sich mit der Thematik beschäftigen soll, verspricht Falkner.
Neue Wege, neue Bahnen
Zur touristischen Markenschärfung findet Christoph Rauch, Destinationsmanager beim Ötztal Tourismus, klare Worte: „Mehr Natur, Qualität und Erlebnisdimensionen zum gesicherten Ausleben einer inneren Abenteuerlust mit Genussanspruch.“ Niedergeschlagen hat sich dieses Motto beispielsweise bereits in der Etablierung eines Schneeschuh-Trails in Hochoetz, eine eigens deklarierte Skitouren-Spur von der Ochsengarten-Talstation hinauf zum Panoramarestaurant, neue (Winter-)Wanderwege sowie ein Schneespielplatz für die Jüngsten in Hochoetz.
Gefeilt wird seitens Bergbahnen Hochoetz aber auch an der Aufwertung bestehender Ski-Infrastruktur: Ein siebeneinhalb Millionen schwerer Wurf ist dabei der Neubau der Kühtaile-Bahn, die zum Saisonstart am 8. Dezember in Betrieb gehen werde.
Bergbahn-Geschäftsführer Andreas Perberschlager sieht in der Sechser-Sesselbahn mit Kindersicherung, „Zauberteppich“-Einstiegshilfe und Wetterschutzhauben viel erreicht: „Es geht darum, Komfort, Service und Sicherheit unseres Skigebietes mit gezielten Investitionsschritten kontinuierlich weiterzuentwickeln.“
Verantwortung tragen für die „Strategie 2030“ wollen die Bergbahnen auch mit einem neuen Mitglied der Geschäftsführung: Michaela Burger soll sich dabei eine Spezialistin den Aufgaben Strategie, Innovation und Kommunikation widmen.
Die Bergbahnen Hochoetz im Internet
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