Luft in der Arbeitswelt wird dünner

Erwin Klinger, Karl Friskovec und Luise Mungenast (v.l.).
  • Erwin Klinger, Karl Friskovec und Luise Mungenast (v.l.).
  • hochgeladen von Stephan Zangerle

IMST (sz). Prinzipiell sei es ein stabiles Jahr, ohne nennenswerte Auffälligkeiten gewesen - das bestätigten vergangene Woche AMS-Chef Erwin Klinger, Luise Mungenast und Karl Friskovec mit der Jahresbilanz des AMS 2012.
1.791 Personen waren in diesem Jahr beim AMS gemeldet, berichtet Klinger. Ein Plus von 78 Personen (+4,54 %) gegenüber 2011. "Besonders stolz sind wir, dass die Verweildauer dieser Personen im Schnitt 60 Tage beträgt", so Klinger. Damit liege man elf Tage unter dem Tirol-Schnitt. Auch bei der "Vormerkdauer" steht der Bezirk Imst vergleichsweise gut da: 53 Tage sind es im Bezirk Imst, 83 Tage im Tirolweiten-Schnitt.
Ebenso erfreulich: Bei den Jugendlichen war, wenn auch nur minimal, ein Rückgang zu verzeichnen (-2,75% - 10 Pers.). "Ein zunehmendes Problem ist bei der Vermittlung von Personen ab 45+ feststellbar", schlägt Mungenast Alarm. Hier gibt es gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 50 Personen (+10 %). Auch Klinger bestätigt: "Der Prozentsatz stieg dieses Jahr auf den zweistelligen Bereich an."
Ein Grund dafür sei unter anderem auch das Angebot an offenen Stellen, die 2012 leicht zurück gegangen sind. "Firmen sind nicht verpflichtet, offene Stellen bekannt zu geben", so Klinger.

Luft wird dünner
Ein Faktor, der in den kommenden Jahren für Spannung im negativen Sinn sorgt, ist die in naher Zukunft anstehende Pensionreform. Wie sich diese auswirken wird, wagt niemand mit Sicherheit abzuschätzen. Auch die Marktöffnung für Kroatien im Juli sorgt für Stirnrunzeln, aber auch hier hält man sich mit vorschnellen Prognosen zurück.

Gegenwirken
Mit einem abgestimmten Schulungsprogramm will man dem derzeitigen Trend auch heuer entgegentreten. "Hier gibt es ein großes Angebot für Personen jeden Alters. Die individuellen Anforderungen sind stark gestiegen. Hier versuchen wir uns mit dem Kursprogrammangebot bestmöglich anzupassen. Außerdem wollen wir 2013 verstärkt Akzente im Bereich Betriebsbesuch setzen", so Mungenast. Der Fokus liegt hier vor allem auf Klein- und Mittelunternehmen.

Im Detail
10.717 Anträge wurden im Jahr 2012 vom AMS bearbeitet.
20.122.000,- Euro wurden ausgezahlt: die größten Beträge davon sind das Arbeitslosengeld (ca. 15 Millionen Euro) und die Notstandshilfe (rund 2 Millionen Euro). Für Weiterbildungsmaßnahmen wurden 2012 knapp 600.000 Euro in die Hand genommen.
Umgerechnet betrug der Tagsatz für eine Arbeitslose Person rund 28 Euro.
Online wurden 777 Anträge (rund 7,3 %) gestellt. Das Ziel für die nächsten Jahre: eine Steigerung auf 30 bis 40 Prozent.

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