Ausstellung erbe kulturraum sölden: Kurator Franz Senns Drama ums Panorama

Dr. Ludwig Braun begab sich mit dem Panorama-Bus auf die Spurensuche des Kurats Franz Senn.
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  • Dr. Ludwig Braun begab sich mit dem Panorama-Bus auf die Spurensuche des Kurats Franz Senn.
  • hochgeladen von Petra Schöpf

SÖLDEN. Eine kleine aber perfekt inszenierte Ausstellung mit dem Titel "Pano(d)rama auf der Kreuzspitze - Franz Senns Ärger mit Charles Brizzi" wurde kürzlich im erbe kulturraum sölden eröffnet und ist bis 24. Oktober zu besichtigen. Initiator Dr. Ludwig Braun, Kuratoren Niko Hofinger und Petra Paolazzi fanden begeisternde und mitreißende Worte, denen sich Raika Gastgeber Walter Haid und Direktor Hermann Riml anschlossen.

Panorama mal zwei

Die Hauptakteure des Dramas aus den Jahren 1868 bis 1870, zwei Panoramakarten rund um die Kreuzspitze, werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Filmprojektionen und Texte erzählen die Geschichte des Venter Kuraten Franz Senn und dessen Vision den unvergleichlichen Moment eines Gipfelsieges den Menschen in weiter Ferne per gezeichneter Panoramakarte näher bringen zu können. Der Tourismuspionier des Ötztales sah hinter der geplanten Verbreitung derartiger Karten einen Werbeeffekt und wollte damit Gäste in die entlegene Region des Venter Tales locken. Weiters sollte die Vermarktung dringend benötigtes Geld für die Verbesserung des Wegenetztes ins hintere Ötztal einbringen. Der Zufall wollte es, dass der Maler Charles Brizzi im Widum einkehrte. Senn beauftragte ihn, das Panorama anzufertigen, das einige Monate in Anspruch nahm.

Erfolglose Mühe

Das 1869 fertiggestellte, über vier Meter lange Meisterwerk entsprach allerdings überhaupt nicht den Vorstellungen Senns, eine Vervielfältigung verweigerte er und schließlich kam es zum Zerwürfnis zwischen den beiden. Alsbald ließ Senn die zwei erfahrenen Panoramazeichner Georg Engelhardt und Carl Jordan eine exaktere Version anfertigen und in einer Auflage von 400 Stück drucken. Eines dieser Exemplare ist sehr gut erhalten und kann neben Brizzis Konvolut, das heute in Besitz der Familie Pischl aus Telfs ist, besichtigt werden. 

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