Mini Med-Webinar Krebs
"Eine Wunde, die nicht heilt"
Rund 42.000 Menschen erkranken jährlich in Österreich an Krebs. Mittlerweile sind viele Krebsformen gut therapierbar. Die Entwicklung geht in Richtung personalisierter Präzisionsmedizin, weil jede Krebserkrankung genetisch anders ist.
ÖSTERREICH. Man weiß heute viel mehr über die „Krebsbiologie“, also wie Krebszellen aufgebaut sind und funktionieren, warum sie sich uneingeschränkt teilen und sehr oft auch im Körper verbreiten. Zum Auftakt der neuen Mini Med-Webinar-Reihe zum Thema „Krebserkrankungen“ an der Medizinischen Universität Wien gaben die Leiterin des Instituts für Krebsforschung Maria Sibilia und Petra Heffeter vom Comprehensive Cancer Center faszinierende Einblicke in ihr Forschungsgebiet.
Früherkennung zählt
„Das Wichtigste in der Krebstherapie ist immer noch die Früherkennung“, sind sich beide Expertinnen einig. Mit kurativen Operationen im Frühstadium einer Krebserkrankung sind die Heilungschancen am größten. Prävention durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wie Mammografie oder Darmspiegelung können schwere Erkrankungen verhindern. „Ein Tumor ist im Grunde eine Wunde, die nicht heilt“, so Maria Sibilia in ihrem Vortrag. Denn Krebs entsteht, wenn sich Zellen zu stark vermehren und gesunde Zellen verdrängen. Dies passiert schrittweise, daher gibt es auch Vorstufen einer Krebserkrankung. Damit es soweit kommt, müssen mehrere Veränderungen in und an der Erbinformation stattfinden. Krebs ist also eine Erkrankung des Erbmaterials von Zellen. „Krebs ist aber auch eine immunologische Erkrankung“, erklärt die Expertin. "Denn viele Krebszellen werden vom Immunsystem bereits vernichtet, bevor überhaupt ein erkennbarer Tumor wachsen kann". Erst wenn zu viele Onkogene oder zu wenige Tumor-Suppressor-Gene vorhanden sind, kann Krebs entstehen. Das Webinar wurde in Kooperation mit der Österreichischen Gesundheitskasse durchgeführt.
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