Flöhe – Was sind das eigentlich für Plagegeister?
Der Menschenfloh ist aufgrund der guten hygienischen Verhältnisse in Europa eigentlich so gut wie ausgerottet. Flohbisse werden von auf Hunden und Katzen lebenden Parasiten verursacht, die von ihrem Wirtstier auf den Menschen überspringen. Einzelne Bisse sind so gut wie nie zu finden, zumeist treten die Bisse als zusammenhängende Quaddeln oder sogenannte Bissstraßen auf. Andere Bezeichnungen hierfür sind Pulikose oder Pulicosis.
Ursachen
Durch das enge Zusammenleben mit Hunden und Katzen als Haustiere werden Flohbisse oftmals begünstigt. Flöhe sind sehr anpassungsfähig, daher ist es unrelevant, ob sie sich von Menschen- oder Tierblut ernähren. Besonders die Katzenflöhe können andere Säugetiere befallen und mit ihren Bissen quälen. Flöhe werden durch Körperwärme angezogen. Ebenso reagieren sie auf Erschütterungen oder Gerüche. Nehmen sie einen dieser Reize wahr, bespringen sie den neuen Wirt und dringen unter das Fell oder, im Falle eines Menschen, unter die Kleidung. Auf der Haut fangen sie dann an, an mehreren Stellen zu beissen und zu saugen, bis sie eine geeignete, gut durchblutete Region gefunden haben. Dies ist auch der Grund für die Quaddel oder Straßenbildung.
Maßnahmen
Flöhe bevorzugen verdeckte Körperstellen. Sie halten sich auch gerne in Polstern, Katzenkörben, Hundedecken oder Teppichen auf. Aus diesem Grund muss bei einem angenommenen Flohbefall auch das gesamte Umfeld des betreffenden Wirtstieres sorgfältig gereinigt werden. Bei Haustieren sind das Liegedecken, Körbe und alle Gegenstände, mit denen das Fell des Tieres in Berührung gekommen ist, beim Menschen ist es die Kleidung. Im schlimmsten Fall muss auch Bettzeug oder die gesamte Kleiderkammer gereinigt werden. Ist ein Flohbefall erwiesen und handelt es sich schon um eine ganze Kolonie, ist die Verwendung eines geeigneten Insektizides unumgänglich. Ein erwachsener Floh hat eine Lebenserwartung von rund einem Jahr, so dass die Hoffnung auf eine selbsttätige Erledigung des Problems vergebens ist! Man sollte sich deshalb über die richtigen Mittel gegen Flöhe informieren und die Plagegeister entsprechend bekämpfen.
Die Bisse, Quaddeln und Stichstraßen befinden sich meistens an Stellen, die normalerweise bedeckt sind. Erkennbar ist ein Flohbiss an einer kleinen kreisförmigen Hautrötung, in deren Mitte sich ein blutroter Punkt, der Stichkanal, befindet. Der Biss selber wird meistens nicht bemerkt, da Flöhe während des Saugens ein Enzym absondern, welches eine schmerzstillende Wirkung hat. Bemerkt wird der Biss erst zehn bis 24 Stunden später, wenn die juckenden Quaddeln auftreten. In einigen Fällen kann es auch zu einer allergischen Reaktion kommen. An den Bissstellen treten unter Umständen kleine Verhärtungen auf, die bis zu zwei Wochen erhalten bleiben können.
Komplikationen
Bei manchen Menschen können sich die Bissstellen entzünden, manchmal kann es auch zu Hautausschlag an den betroffenen Stellen kommen. Folgeschäden können entstehen, wenn die Bissstellen aufgekratzt werden und es zu einer Infektion der Wunde kommt. In früheren Zeiten war der Floh verantwortlich für die Ausbreitung von schweren Krankheiten wie Pest oder Fleckfieber. Hier spielte der Rattenfloh die größte Rolle. Diese Gefahr besteht in tropischen Regionen und Ländern mit schlechten hygienischen Bedingungen immer noch.
Die juckenden und schmerzhaften Stellen nach einem Flohbiss werden am besten mit einer handelsüblichen, juckreizstillenden Salbe behandelt. Im Zweifelsfall oder besonders bei empfindlichen Personen sollte zur Vorsicht ein Arzt aufgesucht werden, der abklärt, ob ein Blutbild gemacht werden sollte. Auf jeden Fall muss sichergestellt werden, dass keine Infektionskrankheit übertragen wurde.
Vorsichtsmaßnahmen
Bei eigenen Haustieren, die sich draußen frei bewegen dürfen, tut ein Flohhalsband gute Dienste. Beim Tierarzt sind darüber hinaus Präparate erhältlich, die dem Tier in den Nacken getropft werden und so Parasitenbefall verhindern. Selbstverständlich sollte man sein Tier in regelmäßigen Abständen auf Flöhe und Rückstände von Flohkot untersuchen. Eine gute Hygiene beim Liegeplatz des Tieres sollte ebenfalls gegeben sein. Vorsicht ist geboten bei unbekannten Tieren: Ob der freundliche Straßenhund flohfrei ist, kann man nie wissen. Besonders in südlichen Ländern sollte man davon absehen, herrenlose Tiere anzufassen.
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