Weiter auf den Postler warten
Vor rund zwei Wochen hat die WIENER BEZIRKSZEITUNG im Rahmen der Veranstaltungsreihe „BZ vor Ort“ zur Diskussion rund um den Schönbrunner Graben gebeten. Während eine Grenzverschiebung auch weiterhin nicht zur Diskussion steht, wurde in der Zwischenzeit versucht, das Problem mit der Postzustellung zu lösen.
Am 24. März trafen sich auf Einladung der BZ im Schutzhaus am Schafberg die Bezirksvorsteher Karl Homole (Währing) und Ilse Pfeffer (Hernals) sowie Franz Gindl von der „Aktion Pro Währing“, um über eine mögliche Verschiebung der Bezirksgrenzen am Schönbrunner Graben zu diskutieren.
Bekanntlich wünscht sich die Gruppierung um Franz Gindl bereits seit über fünf Jahren, dass der gesamte Schönbrunner Graben Teil des 18. Bezirks wird. Ihren Vorschlag begründen sie damit, dass sie durch die derzeitige Grenzziehung mit verschiedenen Problemen im täglichen Leben konfrontiert seien. Trotz zahlreicher Gespräche mit Pfeffer und Homole konnte keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Und auch bei der emotional geführten Debatte im Rahmen der „BZ vor Ort“-Veranstaltung wurde eine Grenzverschiebung von den beiden Bezirksvorstehern kategorisch abgelehnt.
Nach Neuwaldegg wandern
Dennoch kristallisierte sich an diesem Abend ein besonderes Problem heraus: die Postzustellung. Durch eine große Umstrukturierung der Postsprengel vor gut zwei Jahren wird der Teil des Schönbrunner Grabens, der in Hernals liegt, von der Post aus dem 17. Bezirk beliefert. „Wenn ich einen eingeschriebenen Brief bekomme, muss ich in die Neuwaldegger Straße wandern, um ihn abzuholen“, schilderte ein Bürger bei „BZ vor Ort“ seine Not.
In der Zwischenzeit hat die BZ versucht, die beiden Bezirksvorsteher, die „Aktion Pro Währing“ und die Post an einen Tisch zu holen, um eine Lösung für dieses Problem zu finden. Sowohl Karl Homole als auch Ilse Pfeffer zeigten sich gesprächsbereit und versprachen, sich auf jeden Fall an einen Tisch mit der Post zu setzen. Die BZ ihrerseits versuchte, ihren guten Draht zur Österreichischen Post AG – die an der BEZIRKSZEITUNG beteiligt ist – zu nutzen, um den betroffenen Menschen im Schönbrunner Graben das Leben etwas zu erleichtern.
Doch leider waren die Versuche vergeblich. Wie die Post der BZ mitteilte, sei es nicht möglich, den gesamten Schönbrunner Graben von der Zustellbasis 1180 beliefern zu lassen: „Die Übermittlung der Sendungen zur Filiale 1183, Schöffelgasse 64, könnte nicht taggleich erfolgen. Hier würde es zu Verzögerungen und in weiterer Folge zu Kundenbeschwerden kommen.“ Dafür verweist man auf die so genannte „Wunschfiliale“. Dies bedeutet, dass eingeschriebene Briefsendungen, nicht bescheinigte Auslandssendungen per Nachnahme, nicht bescheinigte Zollsendungen und Postaufträge an eine Wunschfililae umgeleitet werden können.
Enttäuschter Bezirkschef
Der Währinger Bezirksvorsteher Karl Homole (VP) zeigt sich von der Reaktion der Post mehr als enttäuscht: „Ich sehe nicht ein, dass es in einer Dienstleistungsgesellschaft nicht möglich ist, die Wünsche der Kunden zu befriedigen.“ Immerhin sei die Post AG ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Deswegen fordert Homole die Post auf, den Alltag der Menschen zu erleichtern.
Seine Kollegin Ilse Pfeffer (SP) konnte bis zum Redaktionsschluss für ein Statement nicht erreicht werden, da sie nicht in Wien weilte. Die BZ wird die Hernalser Bezirkschefin aber kontaktieren, sobald sie wieder zurück ist.
Alexander Schöpf
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