Aufstand der Pfarrer: „Wir machen weiter“
Hans Bensdorp von der Pfarrer-Initiative hofft auf Einsicht von Kardinal Schönborn.
Bisher hat es zwei Gespräche mit Kardinal Christoph Schönborn gegeben. Wie geht es weiter?
HANS BENSDORP: „Im November findet unsere Generalversammlung in Linz statt. Dort wird entschieden, was nun passieren soll. Die Gespräche mit der Erzdiözese gehen aber weiter.“
Ist nicht eine gewisse Pattsituation entstanden?
„So kann man es nennen: Die Forderungen des Kirchenvolks liegen am Tisch, Kardinal Schönborn weigert sich aber, diese nach Rom zu tragen. Ich sehe meine Aufgabe darin, die Bischöfe weiterhin fallweise anzustupsen.“
Eines der strittigen Themen ist die Zukunft des Priesteramtes. Was fordern Sie konkret?
„Es gibt immer weniger Priester, die Zahl der zu betreuenden Gemeinden steigt. Der Vatikan sollte das Amt auch für Verheiratete und Frauen öffnen, das könnte zur Entlastung beitragen. Dabei handelt es sich um keine Glaubensfragen, sondern um Vorschriften, die man ändern kann.“
Auch über das Eherecht wird in der Kirche diskutiert. Was sind Ihre Vorschläge?
„Was Gott verbunden hat, soll der Mensch nicht trennen, daran halten wir fest. Wir heißen Scheidungen nicht gut, aber es muss auch für Wiederverheiratete die Möglichkeit geben, die Kommunion zu empfangen.“
Passiert dies derzeit nicht?
„In der Praxis schon, doch die Kirche untersagt dies. Die Priester leben in einem Widerspruch zwischen Vorschrift und Glaubensrealität. Das war unser Ausgangspunkt: den Ungehorsam anzuerkennen.“
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