Ausländerkriminalität wird überschätzt
Neue Studie des Instituts für Rechts- und Kriminalsoziologie: Fremdenanteil geringer als bisher angenommen
Ob in den Medien oder der Politik - das Thema Ausländerkriminalität sorgt stets für hitzige Debatten. Häufig untermauert durch Statistiken, zeichnen diese mitunter ein falsches Bild, wie eine neue Studie nun zeigt. "Dass Ausländer krimineller sind als Österreicher, lässt sich statistisch nicht belegen", weiß Walter Fuchs, Rechtssoziologe und Mitarbeiter der Studie.
Denn: Die polizeiliche Kriminalstatistik bezieht auch jene mit ein, die nicht zur Wohnbevölkerung in Österreich zählen - wie etwa Touristen oder Besucher, die sich nur vorübergehend in Wien aufhalten. "Wenn man diese Gruppe wegrechnet, kann man kaum Unterschiede in der Kriminalitätsbelastung der In- und Ausländer feststellen", erklärt Fuchs.
Eine Ausnahme sind hier Drogendelikte. "Leute aus afrikanischen Staaten fallen häufig bei Suchtmitteldelikten auf", so Fuchs. Der Grund dafür liege mitunter an den Methoden der Polizei. "Mit gezielten Razzien produziert die Polizei selbst die Anzeigen." Nach dem Motto: "Wenn man etwas finden will, entdeckt man immer was", argumentiert Fuchs.
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