Miete auf Kurzzeit
Bezirksvizin der Inneren Stadt nimmt Airbnb ins Visier
Mireille Ngosso nimmt unrechtmäßige Kurzzeitvermietungen à la Airbnb ins Visier. Ein erster Zwischenstand.
INNERE STADT. Vor etwas mehr als drei Monaten startete die stellvertretende Bezirksvorsteherin Mireille Ngosso (SPÖ) einen Aufruf: Wer wird in der Inneren Stadt durch Airbnb belastet beziehungsweise durch den Lärm der Gäste? Wer trifft ständig fremde Personen im eigenen Haus? In der kurzen Zeit erhielt Ngosso schon einiges an Feedback – von Bewohnern am Salzgries über die Rotenturmstraße bis zur Wollzeile. "Man hat bei den persönlichen Treffen auch gesehen, dass einige Bewohner den Tränen nahe waren", berichtet Bezirksvizin Ngosso.
Gemeinsam mit der Mietervereinigung hielt Ngosso Treffen ab, um über die Problematik zu sprechen. "Manche Bewohner sammeln schon Beweise, zeigen uns Videos, in denen man auch hören kann, wie um drei Uhr morgens noch Party gemacht wird", so Ngosso. Manche Hausbewohner meinen auch, sie seien die letzten, die noch tatsächlich im Ersten wohnen würden.
Die restlichen Wohnungen in einzelnen Häusern würden teilweise nur noch der Kurzzeitvermietung dienen. "Manche haben uns auch erzählt, dass sie von ihren Vermietern aus der Wohnung geekelt würden, weil ebendiese nur noch Gäste über Airbnb im Haus haben möchten", sagt Ngosso entsetzt.
Erste Anzeigen für Vermieter
Ngosso hört sich nicht nur die Sorgen an, sondern sammelt mit den Bewohnern Beweise und bringt diese bei der Baupolizei zur Anzeige. Denn in Wohnzonen ist die Kurzzeitvermietung seit der Bauordnungsnovelle streng untersagt. "Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Solche Prozesse brauchen Zeit. Aber wer Hilfe braucht, soll sie auch bekommen", sagt Ngosso entschlossen. Die Innere Stadt habe ohnehin nicht mehr viele Bewohner, da dürfe niemand herausgeekelt werden. Wer betroffen ist, kann sich nach wie vor bei Ngosso unter mireille.ngosso@spw.at melden.
Seitens der Bezirksvorstehung stehe man selbstverständlich immer hinter den City-Bewohnern, "konkrete Fälle sind uns aber nicht bekannt", heißt es aus dem Bezirk. Man wisse jedoch um die Problematik und begrüße die Maßnahmen, die Stadt und Land vorantreiben. "Auf Bezirksebene haben wir bereits eine eigene Dienststelle der Stadt gefordert, an die sich Betroffene wenden können", so Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP). Weiters will Figl die Regelung, dass Kurzzeitvermietungen in Wohnzonen verboten sind, auf den ganzen Bezirk ausweiten.
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