Altes Rathaus
Frischer Wind für das Bezirksmuseum der Inneren Stadt

Peter Gerhardus ist der Leiter des Bezirksmuseums in der Inneren Stadt und damit auch Hüter der Geschichtsschätze im Bezirk.  | Foto: Ulrike Kozeschnik-Schlick
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  • Peter Gerhardus ist der Leiter des Bezirksmuseums in der Inneren Stadt und damit auch Hüter der Geschichtsschätze im Bezirk.
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Das Bezirksmuseum der Inneren Stadt in der Wipplingerstraße 8 hat seit Anfang des Jahres eine neue Leitung. Peter Gerhardus sammelt und präsentiert die Geschichte des Bezirks.

WIEN/INNERE STADT. Mit 1. Februar hat Peter Gerhardus die Leitung des Bezirksmuseums Innere Stadt im Alten Rathaus übernommen. Er ist Diplomingenieur, IT-Experte und widmet sich seit zehn Jahren als staatlich geprüfter Fremdenführer seiner großen Leidenschaft, der Geschichte und Kunstgeschichte.

Mit seiner neuen Aufgabe als ehrenamtlicher Leiter des Bezirksmuseums ist er ganz in seinem Element und weiß auch gleich Spannendes zur Geschichte des Museums zu berichten: “Im April 1972 gründete der damalige Bezirksvorsteher Heinrich A. Heinz und der Kustos des Schottenstiftes Robert Mucnjak gemeinsam mit Bezirksbewohnern den Museumsverein Innere Stadt und beschloss die Gründung eines Bezirksmuseums in der ehemaligen Registratur und Ausspeisung im Innenhof des Alten Rathauses."

Gerhardus im Leseck des Museums, dahinter die Original-Tore des 1881 abgebrannten Ringstraßentheaters | Foto: Ulrike Kozeschnik-Schlick
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Im Alten Rathaus in der Wipplingerstraße 8 bewegte sich über die Zeit hinweg der genaue Standort des Museums: "Von 1985 bis 2005 war das Museum in Räumen der ehemaligen Bäckerei Haag, mit Blick in die Wipplingerstraße, untergebracht. Dort befindet sich jetzt das Büro des Bürgerservice. Vor 20 Jahren bezog das Bezirksmuseum die neu adaptierten Räume im linken Innenhof", erzählt der Museumsleiter.

Gerhardus hat er sich auf Sonderführungen spezialisiert, in denen er etwa die Kirchen der Innenstadt im Zusammenhang mit Kirchenmusik präsentiert. Sein umfassendes Fachwissen umfasst die Babenbergerzeit genauso wie die Donaumonarchie bis zu dem von ihm hochgeschätzten Jugendstil. Seither gibt es auch zehn frei zugängliche Vitrinen im Durchgang des Alten Rathauses, die über das Museum und aktuelle Aktivitäten informieren.

Die Sammlung soll wachsen

“Wir haben Exponate von der Römerzeit über die mittelalterliche Stadt bis zur Neuzeit, etwa 80 Prozent davon sind ausgestellt, der Rest schlummert noch im Archiv. Wir bekommen ja immer wieder Stücke geschenkt, etwa aus einem Nachlass, manche sind sogar noch verpackt, da gibt es viele verbogene Schätze zu heben”, erklärt Gerhardus.

Gerhardus mit dem jüngsten Exponats des Museums, einem beleuchteten "Guckbild" des Heiligenkreuzerhofes. | Foto: Ulrike Kozeschnik-Schlick
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“Die dringend nötige Sichtung und digitale Archivierung aller Exponate, auch der bereits ausgestellten, wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Derzeit gibt es alles nur in einem Zettelkasten, der eher dünne Informationen enthält. Wichtig ist, auch die derzeitigen Beschriftungen zu durchleuchten.”

Und die Sammlung soll größer werden, es fehlen Exponate der letzten 30, 40 Jahre. Auch die bestehende Themenanordnung bedarf eines „Facelifts“. "Da hat sich seit 20 Jahren wenig getan. Es gehört neu in Form gebracht, wenn man so will, in meiner Handschrift. Das wird allerdings ein paar Jahre dauern, kostet Zeit, Geld und vor allem Arbeitskraft.”

Gruselig: Der Hinrichtungsstuhl, auf dem der ungarische Rebell Graf Nadasdy am 30. April 1671 mit geköpft wurde. | Foto: Ulrike Kozeschnik-Schlick
  • Gruselig: Der Hinrichtungsstuhl, auf dem der ungarische Rebell Graf Nadasdy am 30. April 1671 mit geköpft wurde.
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Aus dem Grund sucht das Museum derzeit auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: "Ich habe auch vor, den Kontakt mit anderen kleinen Museen zu intensivieren und, um auch die ganz Jungen für die schöne Sammlung zu interessieren, an Elementarschulen heranzutreten".

Highlights des Museums

Im ersten der beiden Schauräume werden unter anderem eine Abschrift der berühmten „Tabula Peutingeriana“, römische Funde, mittelalterliche Münzen und Gefäße sowie ein Notenblatt aus der Zeit um 1600 gezeigt. Ein besonderes Exponat ist außerdem ein Bruchstück der „Alten Pummerin“, die aus osmanischen Kanonenkugeln gegossen worden war. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im März 1945 stürzte sie in das Kirchenschiff von St. Stephan und zerbrach.

Viele Ausstellungsstücke repräsentieren die Habsburgermonarchie, neben mehreren Gemälden ist auch Maria Theresias Gerichtsordnung aus dem Jahr 1769 ausgestellt. Ein weiteres Highlight sind Krippenfiguren aus der Zeit des Biedermeier.

Wertvoll: Maria Theresias Gerichtsordnung aus dem Jahr 1769. | Foto: Ulrike Kozeschnik-Schlick
  • Wertvoll: Maria Theresias Gerichtsordnung aus dem Jahr 1769.
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Im zweiten Schauraum werden Ausstellungsstücke ab dem Jahr 1848 bis zur Gegenwart gezeigt, darunter Kostbarkeiten wie ein signierter Fächer von Erzherzogin Valerie aus 1876 sowie ein Reisepass für Kaiser Franz Joseph für eine Reise nach Venedig aus 1860. Ein fein ziselierter Wasserbecher aus Zinn, welcher bei der zeremoniellen Fußwaschung durch das Kaiserpaar verwendet wurde, findet sich ebenfalls.

Charmant: der anlässlich ihres 70. Geburtstages von allen Burgtheaterkollegen signierte Schminkspiegel von Gusti Wolf. Ein tragisches Zeugnis des Ringtheaterbrandes 1881 sind die beiden Torflügel aus Eiche direkt hinter dem Leseck, das für jene Besucher eingerichtet wurde, die sich über die Ausstellungen der letzten Jahre informieren wollen.

Peter Gerhardus mit dem anlässlich ihres 70. Geburtstages von allen Burgtheaterkollegen signierten Schminkspiegel von Gusti Wolf. | Foto: Ulrike Kozeschnik-Schlick
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Neben der Dauerausstellung gibt es mehrmals im Jahr Sonderausstellungen. Derzeit gibt es die Fotoausstellung “Alte Kellerfenster und Prellsteine“ von Fotograf und Autor Adolf Katzenbeisser noch bis November 2024.

Das Bezirksmuseum Innere Stadt befindet sich im Museumshof in der Wipplingerstraße 8. Mit Schulstart hat das Museum jeden Dienstag und Donnerstag 16 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.


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