Awarenessteams
Kommen in der Inneren Stadt wieder Party-Aufpasser?
Vergangenes Jahr waren in der Inneren Stadt Teams unterwegs, die große Zusammenkünfte auf öffentlichen Plätzen überblicken sollten. Nun will der Bezirk ein Comeback der Awarenessteams.
WIEN/INNERE STADT. Die Pandemie hat viele unserer Lebensbereiche grundsätzlich verändert: so auch den Freizeitbereich. Während die Nachtclubs geschlossen bleiben mussten, suchte sich die Partymeute neue Locations – und fand den Donaukanal, den Morzinplatz und den Schwedenplatz.
Wegen der großen Menschenmassen an diesen Hotspots startete die Stadt Wien vergangenes Jahr das Projekt Awarenessteams. Drei Teams zu jeweils vier Personen sorgten von Mitte Juni bis Ende Juli 2021 dafür, dass es zu keinen Ausschreitungen bei den Partys kam.
Im Juli beschloss der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos), die Teams abzusetzen. Nun fordert die Bezirksvertretung in einem einstimmig beschlossenen Antrag der Grünen die Rückkehr der Awarenessteams.
Mehrere Bezirke interessiert
Der Projektleiter des vergangenen Jahres, Willi Hejda von der IG Club Kultur, befürwortet die Wiedereinsetzung: "Ich glaube, die Stadt sieht die Sinnhaftigkeit dieser Teams. Da bereits mehrere Bezirke Interesse daran bekundet haben, könnten wir vier Teams zu jeweils vier Personen bereitstellen", so Hejda.
„Die Situation am Donaukanal im letzten Jahr war ein großes Thema, das zeigten auch die zahlreichen Beschwerden der Bewohnerinnen und Bewohnern, die mich erreicht haben", erinnert sich Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP). "Dahingehend begrüße ich es, dass der Antrag zum Projekt „Awarenessteams“ am Donaukanal in der Bezirksvertretungssitzung vom März einstimmig angenommen wurde und nun in der Sozial- und Generationenkommission besprochen wird, um sich die Erfahrungen des letzten Jahres anzusehen", so der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt.
Antragsteller zufrieden
Auch der Klubobmann der Grünen der Inneren Stadt Alexander Hirschenhauser begrüßt den einstimmigen Beschluss in der Bezirksvertretung. "Wir werden jetzt in der schöneren Jahreszeit sehen, ob die Menschen ihre Gewohnheiten vom letzten Jahr beibehalten und sich wieder an öffnetlichen Plätzen treffen", so Hirschenhauser. "Wenn ich besipielsweise ans Flex denke: Dort gibt es immer wieder Reibereien. Wenn dort jetzt jemand wäre der deeskalieren könnte, ohne gleich die Polizei zu sein, wäre das schon sinnvoll", meint der Klubchef der Grünen.
Der zuständige Stadtrat Wiederkehr sieht jedoch eine andere Ausgangssituation als vergangenes Jahr. "Der Einsatz der Awarenesteams stand im direkten Zusammenhang mit den damaligen Covid-Beschränkungen, aktuell stehen wir jedoch vor einer anderen Ausgangssituation: die Nachtgastronomie ist geöffnet und nahezu alle Covid-Maßnahmen im öffentlichen Raum sind gefallen", betont der NEOS Politiker.
Zu wenig Geld
Dennoch würden derzeit Gespräche laufen, deren Ergebnisse aber erst nach Abschluss der Verhandlungen veröffentlicht werden können. "Darüber hinaus steht es den Bezirken selbstverständlich frei, im Rahmen ihrer Kompetenz selbst Angebote in diese Richtung zu setzen", heißt es aus dem Büro des Stadtrats. Diese Möglichkeit sieht Grünen Klubobmann Hirschenhauser nicht, denn: "dem Bezirk stehen dazu nicht genug finanzielle Mittel zur Verfügung."
Der Ball für eine Reaktivierung der Awarenessteams liegt also nun bei der Stadt. Doch wenn die Temperaturen steigen, dann werden am Abend wohl auf jeden Fall die Hotspots in der Inneren Stadt stärker frequentiert werden.
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