"Man muss die Leute ködern"
Jakob Lena Knebl gestaltete das NS-Mahnmal am Morzinplatz
Übergroße Bilder von Ihrem nackten Körper zieren derzeit den Morzinplatz. Kein klassisches Mahnmal also. Warum?
JAKOB LENA KNEBL: "Ich wurde von Kunst im öffentlichen Raum (KÖR) eingeladen, ein Mahnmal für die von den Nazis verfolgten homosexuellen und Transgender-Personen zu gestalten. Es sollte aber kein klassisches Mahnmal werden, das einfach nur abmahnt. Man muss die Leute verlocken, dort hinzugehen."
Wozu wollen Sie die Leute verlocken?
KNEBL: "Es geht mir darum, sämtliche Normen über den Körper zu bearbeiten, sowohl was das Schönheitsideal als auch die sexuelle Orientierung betrifft. Ich will die Menschen darüber verwirren, was schön ist, was männlich und was weiblich ist."
Warum der Titel "Schwule Sau"?
KNEBL: "Ich will diese Beschimpfungen aufnehmen, um ihnen den abwertenden Beigeschmack zu nehmen."
Bleibt das dann nicht die Angelegenheit einer Minderheit?
KNEBL: "Das hoffe ich nicht!"
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