Sonderbezirksvertretungssitzung
Wohnraum in der Stadt soll geschützt werden
In einer kurzfristig einberufenen Sitzung der Bezirksvertretung wurde über den Schutz des Wohnraums im 1. Bezirk, im Rahmen einer Stellungnahme, verhandelt. Adressen in der Nähe der Werdertorgasse sollen in die "Wohnzone" aufgenommen werden. Im nächsten Schritt wird darüber in der Gemeinderatssitzung am 22. Mai entschieden.
WIEN/INNERE STADT. Touristen der Inneren Stadt haben zumeist ein ganz genaues Bild vom Bezirk: Sie sehen ihn als einen Ort für Lokale, Wahrzeichen und Geschäfte. Oft wird dabei außer Acht gelassen, dass sich in der City auch Wohnraum befindet. Dieser ist allerdings über die Jahre gemessen rückläufig.
Weil eine bewohnte Innere Stadt allerdings vielen ein wichtiges Anliegen ist, so auch dem Bezirksrat, muss auch dafür gesorgt werden, dass der Raum zum Wohnen auf Dauer erhalten bleibt. Vor Kurzem wurde dazu eine Sonderbezirksvertretungssitzung einberufen. Auf dem Tagesplan stand nur ein Punkt: Der Bezirksrat sollte eine gemeinsame Stellungnahme zur Flächenumwidmung mehrerer Adressen rund um die Werdertorgasse präsentieren. Diese sollen in eine sogenannte "Wohnzone" aufgenommen werden.
Wohnraum schützen
Adressen innerhalb einer Wohnzone stehen unter gesonderter Regelung. Eine Wohnung in einer solchen Zone kann schwieriger wieder zu einer Bürofläche umgewidmet werden. Damit soll dafür gesorgt werden, dass der Wohnraum im Bezirk auch weiterhin Wohnraum bleibt.
Außerdem soll es Anbietern für Ferienunterkünften wie Airbnb schwieriger gemacht werden, Wohnraum illegal für touristische Zwecke zu nutzen, indem Wohnungen rechtswidrig für kürzere Zeit vermietet werden. Wohnungen innerhalb einer Wohnzone können ab dem 1. Juli 2024 nicht mehr so einfach über einen Zeitraum von 90 Tagen vermietet werden, wenn die Wohnung nicht selbst genutzt wird. Diese Änderung wurde in der Bauordnungsnovellierung am Anfang des Jahres vom Wiener Landtag beschlossen.
Die Adressen nahe der Werdertorgasse beinhalten hauptsächlich Wohnungen. Damit das auch so bleibt und der zunehmend knapper werdende Wohnraum in der Inneren Stadt geschützt wird, wurde jetzt eine Flächenumwidmung beantragt.
Fast einstimmig
Mit Ausnahme der FPÖ haben alle Parteien im Bezirk dafür gestimmt. Markus Platt (FPÖ) betont, dass die Lösung den Freiheitlichen nicht weit genug gehe. Noch dazu befürchtet er, dass es sich bei den Plänen um "Showpolitik handelt", da der Vorschlag im nächsten Gremium ohnehin durch die Regierungsparteien abgelehnt werden würde.
Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) meint im Gegenzug: "Das hat nichts mit Parteipolitik zu tun. Ich würde mich freuen, wenn der Fokus der Diskussion auf der Sachlichkeit des Themas bleiben würde." Er ist jedenfalls davon überzeugt, dass der Vorschlag des Bezirks zur Umwidmung mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Gemeinderat angenommen wird.
Der nächste Schritt zum Thema "Erhalt des Wohnraums im 1. Bezirk" erfolgt am 22. Mai. Dann wird im Gemeinderat über die Umwidmung abgestimmt.
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