Neue Studie kratzt an Mythos

Ute Bock sorgt mit ihrem Engagement für Flüchtlinge für Diskussion. | Foto: Felicitas Kruse

Arno Pilgram untersuchte den Anteil der Fremdkriminalität. Die Ergebnisse überraschen – teilweise.

Ein Tschetschene sticht einen anderen mit einem Messer in Favoriten nieder. Beide sind Bewohner des Flüchtlingsheims von Ute Bock in der Zohmanngasse. Die politische Reaktion folgte: FP-Klubobmann Johann Gudenus fordert die Schließung des Heimes.

Studie unter Verschluss
Migration und Kriminalität sind heikle Themen, vor allem, wenn sie in Zusammenhang diskutiert werden. Wenig verwunderlich also, dass die MA 17 ihre neue Studie noch unter Verschluss hält. Der Titel: "Polizei- und justizstatistische Information über die Migranten- und Ausländerpopulation in Wien". Arno Pilgram vom Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie untersuchte gemeinsam mit Walter Fuchs und Norbert Leonhartmair im Auftrag der Magistratsabteilung, wie hoch sich der Anteil der Ausländer tatsächlich in der Kriminalitätsstatistik niederschlägt. Dabei wurden die herkömmlichen Kategorien der Polizeistatistik - Angestellter, Asylwerber und Ähnliches - neu geordnet. Pilgram teilte die Verdächtigen in jene mit regulärem Aufenthaltsstatus und jene mit nicht regulärem ein, wobei die Asylwerber zu Ersteren gezählt wurden.

Das Ergebnis: "Der Anteil der Ausländer an der Kriminalität in Wien ist nicht auffällig höher, sofern sie einen regulären Aufenthalt haben", erklärt Pilgram. Zur Orientierung: Laut Sicherheitsbericht wurden in Wien 2010 68.859 Personen einer gerichtlich strafbaren Handlung verdächtigt, 26.766 davon waren Ausländer.
Überraschend ist das Ergebnis insofern, da Asylwerber zur unaufälligen Gruppe gezählt werden. Im Sicherheitsbericht werden 2.807 Personen aus Russland österreichweit als verdächtig angeführt, 59,89 Prozent davon waren Asylwerber. "Die Polizeikategorien sind irreführend", so Pilgram.

"Wichtig ist auch, wer angezeigt hat", so Pilgram. "Es gibt vermehrte Anzeigen Ausländer gegen Ausländer." Es gebe also ein Vertrauen in den Rechtsstaat, auch von Migranten.

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