Waldhäusl
Protestaktion gegen Rassismus und Hetze vor FPÖ-Zentrale in Wien
Nach dem Waldhäusl-Sager und der rechtsextremen Aktion vor einem Wiener Gymnasium versammelte sich die Sozialistische Jugend Wien gemeinsam mit der "Aktion kritischer Schüler_innen" am Montag vor dem Hauptsitz der FPÖ in Wien, um gegen Rassismus und Hetze zu protestieren.
WIEN. Nach dem unrühmlichen Waldhäusl-Sager und der darauffolgenden Banner-Aktion am vergangenen Freitag vor dem Laaerberg Gymnasium – mutmaßlich von Rechtsextremen initiiert – holte die "Sozialistische Jugend Wien" (SJ Wien) mit der "Aktion kritischer Schüler_innen" (AKS) am Montag, 6. Februar, in Wien zum gemeinsamen Gegenschlag aus.
Mit Schildern (u. a. "Schluss mit Rassismus", "Nieder mit der FPÖ") und einem Transparent ausgerüstet, auf dem die Worte "Wien bleibt Wien! Schluss mit Rassismus" abgebildet waren, positionierte sich eine Menschenmenge vor dem Eingang der FPÖ-Parteizentrale am Friedrich-Schmidt-Platz, um lautstark gegen Rassismus, Hetze und die Partei im Allgemeinen zu protestieren. Gleichzeitig solidarisierte man sich mit dem Laaerberg Gymnasium, das Ziel eines rechtsextremistischen Angriffs geworden ist.
Kein Platz für Rassismus und FPÖ
Unbekannte wollten mit der Hetz-Aktion den niederösterreichischen Landtagsabgeordneten Gottfried Waldhäusl (FPÖ) nach seinem unrühmlichen Auftritt auf "Puls 24" unterstützen. Waldhäusls "Dann wäre Wien noch Wien"-Sager, den er in einer Diskussion mit Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a des Favoritner Gymnasiums in der Sendung "Pro & Contra" entgegenwarf, hatte vergangene Woche für landesweite Empörung gesorgt (die BezirksZeitung berichtete).
"Wir finden es einfach ekelhaft, dass es normal ist, dass Politiker im Fernsehen Leute – vor allem SchülerInnen – rassistisch beleidigen und das auch noch dazu führt, dass Rechtsextreme sich wohl dabei fühlen, eine Schule anzugreifen", so Rihab Toumi, Vorsitzende der SJ Wien und Mitinitiatorin der Aktion, gegenüber der BezirksZeitung.
Das "Grauslichste" sei aber, dass Schülerinnen und Schüler auch noch Angst vor solchen Attacken haben müssen, wenn sie in die Schule gehen, meint Toumi. Eine unmissverständliche Nachricht an Waldhäusl und seine Partei hatte Toumi auch parat: "Die SchülerInnen haben definitiv einen Platz in Wien, die FPÖ nicht."
Auch die Politik sei laut der SJ Wien-Vorsitzenden nach vergangener Woche in ganz vielen Positionen gefordert: "Erst einmal muss der Waldhäusl zurücktreten. Das kann einfach nicht sein, dass sowas akzeptiert wird". Die Causa zeige aber auch auf, wie "salonfähig und normal" Rassismus schon sei und wie viel noch gemacht werden muss – etwa im Bildungsbereich.
Am Ende der Protestaktion setzte man – als Abrundung sozusagen – zu einem gemeinsamen Sprechchor an, bei der die Versammelten der FPÖ Parolen wie "Nieder mit der FPÖ", "Waldhäusl Raus" und "Nazis Raus" entgegen skandierten.
Weitere Kundgebung am Reumannplatz
Große Anteilnahme erhielt die Klasse bereits von vielen Seiten. So hatte die Grünen-Politikerin Barbara Neßler die Kinder am vergangenen Donnerstag ins Parlament eingeladen. Auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kündigte an, die Schülerinnen und Schüler zu sich ins Rathaus einzuladen – aber erst nach den Semesterferien.
Eine weitere Solidaritätskundgebung ist am Montagabend um 19 Uhr geplant. Unter dem Motto "Wien sind wir alle!" rufen Grüne, SPÖ, SÖZ, Bierpartei, Neos, KPÖ und Links zur gemeinsamen Solidaritätskundgebung auf. Treffpunkt ist um 19 Uhr am Reumannplatz in Favoriten (siehe unten).
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