Rauchen: Der große bz-Test
Viel wurde über das Rauchergesetz diskutiert – die bz liefert nun Fakten: Ein Feinstaubmessgerät hat in Wiener Cafés und Clubs die Luft getestet. Das Ergebnis: Eine Straße mit Schwerverkehr wäre dagegen ein Wellnessurlaub.
(bar). Extrembelastungen für die Lunge – trotz Nichtraucherschutzes: Das ist das Ergebnis des bz-Vergleichs. Mit einem Feinstaubmessgerät bewaffnet, hat das Team sechs Lokale in Wien untersucht.„Die Werte zeigen deutlich, dass die Vorrichtungen zum Schutz der Nichtraucher aufgrund der Gesetzeslage kaum ausreichend sind“, kritisiert Manfred Neuberger vom Institut für Umwelthygiene der Medizinischen Universität Wien.
Das Feinstaubmessgerät misst die Stauboberfläche in Mikroquadratmeter pro Kubikzentimeter (µm²/cm³). „Je mehr Oberfläche, desto gesundheitsschädlicher ist der Staub. Denn besonders die kleinen Teilchen dringen durch die Lunge in den gesamten Organismus“, erklärt Neuberger. „Die Staubpartikel können dabei bis in das Gehirn wandern.“
Den höchsten Wert im Rahmen des bz-Tests mit 3.678 µm²/cm³ hatte das „Floridita“ in der Inneren Stadt zu verzeichnen. Zum Vergleich: Auf einer gut befahrenen Straße misst man im Schnitt 120 µm²/cm³. „Daran sieht man, welche Belastung man seinem Körper zumutet“, so der Mediziner. „Wir brauchen endlich einen wirksamen Schutz.“ Neuberger drängt dazu, das Rauchen einheitlich in Lokalen zu verbieten.
350.000 Wiener greifen täglich zur Zigarette – die Gesundheitsschäden betreffen aber alle. Allein 26 Prozent der Erwerbstätigen in der Bundeshauptstadt sind an ihren Arbeitsstätten Rauch ausgesetzt.
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